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Frankfurt verliert Nerven und Glasner: 1:3 bei Hoffenheim

Die Liga-Misere von Pokalfinalist Frankfurt wird immer schlimmer. Bei der Pleite in Sinsheim sieht Chefcoach Glasner die Rote Karte. Hoffenheim holt wichtige Punkte im Abstiegskampf.

1899 Hoffenheim - Eintracht Frankfurt
Hoffenheims Torschütze Andrej Kramaric (M) jubelt mit Mannschaftskollegen über das Elfmetertor zum 2:0. Foto: Uwe Anspach
Hoffenheims Torschütze Andrej Kramaric (M) jubelt mit Mannschaftskollegen über das Elfmetertor zum 2:0.
Foto: Uwe Anspach

Der völlig entnervte Pokalfinalist Eintracht Frankfurt hat die nächste heftige Bundesliga-Schlappe hinnehmen müssen und der TSG 1899 Hoffenheim einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf ermöglicht. Die Hessen verloren am Samstag in Sinsheim klar mit 1:3 (0:3) und müssen nach der zehnten sieglosen Liga-Partie in Serie die internationalen Ränge wohl endgültig abhaken. Frankfurts umworbener Cheftrainer Oliver Glasner sah für sein Verhalten am Spielfeldrand die Rote Karte.

Hoffenheim wurde vor 30 150 Zuschauern - darunter auch Fußball-Bundestrainer Hansi Flick - dank Toren von Christoph Baumgartner (9. Minute), Andrej Kramaric (41./Foulelfmeter) sowie Ihlas Bebou (45.+3) zum großen Gewinner im Abstiegskampf. Weil die Konkurrenz zeitgleich Punkte ließ, vergrößerte das Team von Pellegrino Matarazzo sein Polster zur Abstiegszone und hat für die verbleibenden drei Spiele eine günstige Ausgangslage.

Hoffenheims Stanley Nsoki sah wegen groben Foulspiels die Rote Karte (49.), doch auch das änderte wenig. Lediglich Ex-Weltmeister Mario Götze (54.) gelang noch ein Treffer. Für Frankfurt dürfte es ein Jahr nach dem Triumph in der Europa League in der laufenden Spielzeit nur noch um das Pokal-Endspiel gehen. Am 3. Juni wartet in Berlin RB Leipzig - und damit die nächste Chance auf einen Titel.

Der später turbulente und hochemotionale Frühlingstag begann mit einem starken Start der Gastgeber. Gleich die erste Chance nutzte Baumgartner per Kopfball aus kurzer Distanz. Frankfurts Almamy Touré wirkte bei dem Gegentreffer desorientiert. Die Eintracht konnte zwar erstmals seit über zwei Monaten wieder das Trio Götze, Jesper Lindström und Randal Kolo Muani von Beginn an aufbieten, doch davon war wenig zu sehen. Die Bemühungen wirkten uninspiriert, es fehlte Tempo.

Das hatte dafür die TSG. Scheiterte Kramaric (35.) zunächst noch an der Latte, durfte er es kurze Zeit später vom Elfmeterpunkt erneut probieren: Der kroatische WM-Dritte verlud Kevin Trapp und schob sicher zum 2:0 ein. Die Frankfurter Profis waren in Folge außer sich und monierten massiv die Elfmeter-Verzögerung von Kramaric sowie den Pfiff nach einem Foul von Daichi Kamada an Baumgartner.

Die Folge der Beschwerden: Gelb für Trapp, Gelb für Götze und kurz danach Rot für den gereizten Glasner, der fortan aus dem oberen Tribünenbereich der ausverkauften Arena zusehen musste. Der Österreicher hatte den Innenraum kaum verlassen, da fing sich sein Team bereits den dritten Gegentreffer durch Bebou. Nur vier Tage nach dem Einzug ins Pokalfinale erschien die Eintracht bedient wie lange nicht.

Nach der Pause fehlte nicht nur Glasner, sondern auch der ausgewechselte Lindström, der bei seinem Startelf-Comeback nach Verletzung noch nicht überzeugte. Nsokis Platzverweis ermunterte die von rund 10.000 eigenen Fans begleiteten Frankfurter noch einmal zu mehr Offensive. Doch die nächste Niederlage in der Liga war für die Pokalspezialisten vom Main nicht mehr abzuwenden.

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© dpa-infocom, dpa:230506-99-587631/3