Die Felchenerträge gehen seit Jahren zurück. Im vergangenen Fangjahr gingen den Fischern lediglich rund 21 Tonnen ins Netz und damit 80 Prozent weniger als 2021. Mit einer im Juni von der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) beschlossenen dreijährigen Schonzeit für Felchen soll sich der Bestand erholen. Sie tritt am 1. Januar 2024 in Kraft.
Viele Berufsfischer kritisieren die Maßnahme als Verzweiflungstat, die durch ein früheres Eingreifen hätte verhindert werden können. »Wir stehen hier vor dem völligen Kollaps der Bodensee-Fischerei«, sagte Anita Koops vom Internationalen Bodensee-Fischereiverband in Überlingen. »Dass wir keine Felchen mehr fangen, hat sich schon seit Jahren abgezeichnet. Aber dieses Fangverbot beinhaltet für uns natürlich noch sehr viel mehr«, sagte die Fischerin. Es sei eine sehr harte Maßnahme. »Den Kollegen kommt es einem Berufsverbot gleich.«
Die Sorgen der Berufsfischer seien vollkommen verständlich, weil sie nicht die Verursacher der Situation seien, sagte Brinker. Doch es gebe keine Alternative zu der dreijährigen Schonzeit.
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