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Feuerwehr rechnet nach Chemieunfall mit langem Einsatz

Der Container, dessen Inhalt im Mannheimer Hafen einen Chemieunfall auslöste, kann immer noch nicht geöffnet werden. Er muss soweit abgekühlt werden, dass man sich ihm ohne Risiko nähern kann. Das kann lange dauern.

Gefahrgutaustritt Mannheim
Die Feuerwehr kühlt eine Container, der mit 200 Fässern Hydrosulfit gefüllt ist, nach einem Chemieunfall im Mühlauhafen. Foto: Dieter Leder
Die Feuerwehr kühlt eine Container, der mit 200 Fässern Hydrosulfit gefüllt ist, nach einem Chemieunfall im Mühlauhafen.
Foto: Dieter Leder

Der Chemieunfall im Mannheimer Hafen kann voraussichtlich nicht sehr schnell aufgeklärt werden. Die Feuerwehr kühle den erhitzten Behälter mit dem leicht reaktiven Hydrosulfit so lange, bis ein Zugang möglich sei, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr am Donnerstag. Dies könne noch einige Tage dauern. Noch müssten die Einsatzkräfte einen Sicherheitsabstand von 50 Metern wahren. Die Lage sei aber stabil.

Bei dem Austritt von giftigen Gasen aus dem für die Türkei bestimmten Container waren 17 Menschen verletzt worden - 16 Polizisten, die sofort an den Ort kamen und den Dämpfen ausgesetzt waren, sowie ein Kranführer. Letzterer hatte den leckenden Container isoliert und damit ein Überspringen der chemischen Reaktion auf andere Behälter verhindert. Hydrosulfit kann Hals- und Augenreizungen verursachen.

Nach Angaben des Chemiekonzerns BASF, von dem der Container stammt, handelt es sich bei dem Stoff in den knapp 200 Fässern um ein Bleichmittel für die Textilindustrie; diese bei sorgfältiger Handhabung ungefährliche feste Substanz werde tonnenweise verschickt. Wegen des Risikos einer Selbstentzündung mit Austritt von Schwefeldioxid und Schwefel sei sie allerdings als Gefahrgut klassifiziert. Diese Reaktion sei wohl im Mannheim abgelaufen.

Das Gas hatte eine 150 Meter hohe Wolke gebildet, die mit einem Turbolöscher niedergeschlagen wurde. In niedrigen Konzentrationen ist laut BASF Schwefeldioxid ungefährlich. Für die Mannheimer Bevölkerung habe keine Gefahr bestanden. Für 35 Anwohner war aber eine alternative Übernachtungsmöglichkeit angeboten worden.

Die Fässer könnten bei der BASF entsorgt werden. Nach Angaben des Unternehmens handelt sich bei der Selbstentzündung um einen Einzelfall. Es sei lediglich eine ähnliche Reaktion bei einem Lkw-Transport des Stoffes bekannt. Eine Häufung dieser Ereignisse gebe es nicht.

Pressemitteilung Polizei

Pressemitteilung Stadt

© dpa-infocom, dpa:220825-99-507844/4