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Feldberg schließt Wintersportsaison am Wochenende ab

Das größte Skigebiet in Deutschland nördlich der Alpen blickt auf eine durchwachsene Saison zurück. Muss es künftig mehr Schneekanonen im Südschwarzwald geben, um den Wintersport zu retten?

Winterwetter auf dem Feldberg
Hinweisschilder für Wintersportlerinnen und -sportler stehen auf dem Gipfel des Feldberg. Foto: Philipp von Ditfurth
Hinweisschilder für Wintersportlerinnen und -sportler stehen auf dem Gipfel des Feldberg.
Foto: Philipp von Ditfurth

Die häufig von Wärme und Schneemangel geprägte Saison im großen Wintersportgebiet Feldberg endet an diesem Sonntag. In der Gegend im Südschwarzwald sind noch zwei von insgesamt 34 Pistenkilometern befahrbar, wie die Feldbergbahnen am Donnerstag in Todtnau (Kreis Lörrach) mitteilten. Mit 55 Betriebstagen werde eine durchwachsene Saison abgeschlossen. Der Verbund betreibt im Kerngebiet 14 Liftanlagen. Das Skigebiet bezeichnet sich als das größte in Deutschland nördlich der Alpen.

»Wir konnten im Dezember bei sehr kalten Temperaturen beschneien, jedoch regnete es den gesamten Schnee zur Weihnachtszeit weg«, resümierte Geschäftsführer Julian Probst den holprigen Saisonbeginn. Von Mitte Januar bis Mitte Februar sei das Pistenangebot gut gewesen. In der für die Branche wichtigen Fastnachts- und Faschingszeit sei der Schnee allerdings wieder weitgehend geschmolzen. Ohne Beschneiungslagen wäre »die Saison komplett ins Wasser gefallen«, sagte Probst.

Die Saison im Vorjahr hatte der Liftverbund noch mit Rekordzahlen abgeschlossen mit einem Umsatz von mehr als neun Millionen Euro. Aktuelle Geschäftszahlen teilten die Feldbergbahnen nicht mit.

Probst sagte, mit besseren Einrichtungen für die Beschneiung hätten große Teile der Saison für die Wintersportler gerettet werden können. Zum Ski- und Wintertourismus gebe es derzeit keine angemessene Alternative in der Region. Dort wird schon länger über Pläne debattiert, die Gegend um den Feldberg weiter für den Wintersport auszubauen. Es geht unter anderem um modernere Beschneiungsanlagen mit entsprechenden Wasserspeichern. Kritik kam von Umweltschutzorganisationen.

»Ohne die Beschneiung mit Schneekanonen und Schneilanzen wäre kein Wintersport über eine längere Zeit hinweg mehr möglich«, hatte die Straßburger Geografieprofessorin Carmen de Jong der dpa im Januar mit Blick auf den Schwarzwald gesagt. Das gelte sowohl für höher gelegene Gebiete wie den Feldberg als auch für niedriger gelegene Gebiete wie Seibelseckle. Schneilanzen sind wie Schneekanonen eine Möglichkeit, künstlichen Schnee auf Pisten zu verteilen.

Die Preise sind seit dieser Saison variabel und hängen unter anderem von der Auslastung der Anlagen ab. Mit dem neuen Preismodell habe man eine höhere Auslastung unter der Woche gewährleistet und die Wochenenden entlastet, sagte Probst.

Seite Feldbergbahnen

© dpa-infocom, dpa:230308-99-878944/5