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FDP-Nachwuchs gegen geschlechtsspezifische Friseur-Preise

Dass Frauen meist deutlich mehr beim Friseur zahlen müssen als Männer, will der Stuttgarter FDP-Nachwuchs per Gesetz verbieten lassen. »Wir Jungen Liberalen Baden-Württemberg fordern ein explizites Gesetz, das die Bepreisung von Dienstleistungen mittelbar und unmittelbar aufgrund des Geschlechts verbietet und zu geschlechtsunabhängigen Preisen verpflichtet«, heißt es in einem Antrag des Stuttgarter Kreisverbands der Julis für den digitalen Landeskongress am kommenden Sonntag (17. Juli).

Dass der Antrag »Gender-Pricing: Und was zahlst du für deinen Haarschnitt?« dann auch behandelt wird, ist nach Angaben eines Sprechers vom Sonntag jedoch wegen der Vielzahl der eingereichten Anträge nicht sicher. »Es handelt sich dementsprechend nicht um eine offizielle Forderung des Landesverbandes.« Zuvor hatte die »Bild«-Zeitung (Samstag) darüber berichtet.

Der Antrag verweist auf eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, wonach 89 Prozent der Friseurinnen und Friseure bei gleichen Kurzhaarschnitt-Angeboten unterschiedliche Preise für Frauen und Männer anbieten. Dabei zahlten Frauen im Schnitt 12,50 Euro mehr.

So diskriminierten Dienstleistende regelmäßig im Alltag Menschen auf Basis des Geschlechts, argumentieren die Jungen Liberalen in dem Antrag. »Es ist auch fraglich, mit welchem Recht Dienstleistende das Geschlecht ihrer Kundschaft beurteilen, auf deren Basis der Preis für eine geschlechtsneutrale Leistung entschieden wird.«

Uwe Volz, Obermeister der Friseurinnung Region Stuttgart, sagte der »Bild«: »Die Forderung ist Irrsinn! Frauen haben längere Haare, fürs Waschen und Schneiden braucht man in der Regel eine Dreiviertelstunde. Männer sind nach einer halben Stunde fertig.«

Antrag

Infos über Landeskongress

Studie der Antidiskriminierungsstelle

»Bild«-Bericht (Bezahlschranke)

© dpa-infocom, dpa:220710-99-973470/2