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FDP-Fraktion will CDU beim Genderthema in die Enge treiben

Binnen-I, Unterstrich oder Sternchen? Die FDP-Fraktion bringt am Mittwoch das Thema Gendern in den Landtag ein - und will die CDU-Fraktion mit einem parlamentarischen Kniff ein wenig piesacken. Die Liberalen wollen über einen Antrag abstimmen lassen, wonach sich alle »amtlichen, behördlichen, schulischen und hochschulischen Einrichtungen des Landes Baden-Württemberg und nachgeordnete Behörden ausschließlich an die gültigen Grammatik- und Rechtschreibregelungen zu halten haben«. Dieser Wortlaut entspricht aber genau der Formulierung eines Beschlusses, den die CDU-Fraktion bei ihrer Klausurtagung im Nordschwarzwald im September gefasst hatte. Damit werden die Christdemokraten gezwungen, entweder gegen ihren eigenen Beschluss zu stimmen - oder für die Opposition.

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Eine Person wirft beim Landesparteitag der FDP Baden-Württemberg in der Schwabenlandhalle einen Schatten auf eine Leinwand mit einem FDP-Logo. Foto: Bernd Weißbrod
Eine Person wirft beim Landesparteitag der FDP Baden-Württemberg in der Schwabenlandhalle einen Schatten auf eine Leinwand mit einem FDP-Logo.
Foto: Bernd Weißbrod

»Wir legen ihnen ihre eigene Agenda vor«, sagte ein Sprecher der FDP-Fraktion im Vorfeld. »Sie können dem eigenen CDU-Papier nicht widersprechen.«

Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte sich vor kurzem gegen das Gendern an Schulen ausgesprochen. ""Es ist schon schlimm genug, dass so viele unserer Grundschüler nicht lesen können. Man muss es denen nicht noch erschweren, indem man in der Schule Dinge schreibt, die man gar nicht spricht", hatte er der Deutschen Presse-Agentur gesagt.

»Die FDP-Fraktion nimmt Winfried Kretschmann beim Wort: Unsere Schülerinnen und Schüler sollten die korrekte deutsche Sprache erlernen und nicht durch Genderzeichen verwirrt werden«, sagte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke. »Deshalb hat die Gendersprache in Schulen und Behörden nichts verloren.«

© dpa-infocom, dpa:230201-99-431433/2