HEIDELBERG. Geladen sind zum Prozessauftakt zehn Zeugen, darunter die Geschädigte und Polizeibeamte. Der Beschuldigte fungierte laut Anklage in einer Gruppe mit weiteren Tätern als sogenannter Läufer, also als der, der die Beute abholt (1 KLs 430 Js 5973/18). Vor dem Landgericht Tübingen startet an diesem Donnerstag ein ähnlicher Prozess.
Die Betrügereien laufen nach folgendem Muster ab: Alte Leute werden am Telefon von den angeblichen Polizisten mit dem Hinweis auf Einbrecher in ihrer Umgebung unter Druck gesetzt. Sie sollten ihre Wertsachen der Polizei geben, die sie in sichere Verwahrung nehme. Die Wertsachen würden zurückgegeben, sobald die Gefahr vorbei sei.
Im Jahr 2017 registrierte das Landeskriminalamt 1955 derartige Fälle, davon 1843 erfolglose Versuche. Der Schaden belief sich auf 5,3 Millionen Euro. Im Jahr 2016 waren es noch 225 Fälle, davon 182 Versuche; der Schaden lag bei knapp 1,4 Millionen Euro. (dpa)