Der frühere FIFA-Schiedsrichter Urs Meier hat mit Unverständnis auf die Aberkennung des ersten Tores von Debütant Jamie Leweling im Nations-League-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande (1:0) reagiert. »Das war nicht richtig. Wenn das kein bewusstes Spielen ist, dann verabschiede ich mich vom Fußball. Das war ganz klar ein bewusstes, kontrolliertes Spielen. Es wurde ihm ja nicht ans Schienbein geschossen oder so etwas«, sagte der Schweizer bei ran.de.
Schiedsrichter Slavko Vincic hatte den Treffer von Leweling in der zweiten Minute wegen einer strittigen Abseitsentscheidung einkassiert. Nach Ansicht der TV-Bilder hatte der Referee entschieden, dass keine neue Spielsituation entstanden sei, obwohl ein Niederländer den Ball anscheinend schon unter Kontrolle hatte. Dadurch zählte der Treffer wegen einer vorherigen Abseitsstellung von Serge Gnabry nicht.
»Ich finde es skurril, dass der Schiedsrichter das erste Tor abpfeift. Der holländische Spieler macht noch ruhig einen Kontakt, guckt eine halbe Stunde und will sich eine Bratwurstsemmel holen und verliert den Ball. Und dann zählt das Tor nicht. Das ist ärgerlich«, monierte Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Fehlendes Fußballverständnis beim VAR?
Da gehe es auch um das Thema Fußballverständnis, so Meier: »Wenn du dann noch behauptest, das sei ein unkontrollierter Ball, dann habe ich schon große Fragezeichen, ob Fußballverständnis vorhanden ist oder nicht. Auch im Sinne des Fußballs muss das ein Tor sein, ganz klar.«
Dabei spiele auch der Videoassistent eine Rolle, so Meier: »Die VAR-Schiedsrichter sind immer am Suchen, sie haben immer Angst, dass sie etwas verpassen. So auch in dieser Szene, als der Ball Richtung Gnabry gespielt wird. Man schaut sich das zwei-, dreimal an, weil es Abseits gewesen sein könnte, aber dass der Ball vom Niederländer gespielt wurde, hat der Videoassistent dann vermutlich gar nicht mehr auf der Rechnung gehabt.«
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