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Erzdiözese: Neuer Kodex zur Vorbeugung sexueller Gewalt

Um sexualisierter Gewalt in der Kirche vorzubeugen hat die Erzdiözese Freiburg einen weiteren Verhaltenskodex für Mitarbeitende erlassen. Das Dokument hält nach Angaben der Diözese vom Mittwoch fest, »wie das Personal in der Seelsorge ihm anvertrauten Personen begegnet, damit ein grenzachtender Umgang gewährleistet wird und Kirche ein sicherer Raum für alle Beteiligten ist«.

Kreuz eines Kirchturms
Der Mond steht im Morgenlicht hinter einem Kreuz auf einem Kirchturm. Foto: Bernd Weißbrod
Der Mond steht im Morgenlicht hinter einem Kreuz auf einem Kirchturm.
Foto: Bernd Weißbrod

Die Regeln seien unter breiter Beteiligung unter anderem von Mitarbeitervertretungen und Priesterrat erarbeitet worden. Hinweise gebe der Verhaltenskodex etwa zur Angemessenheit von Körperkontakt, Wortwahl, einem angemessenem Verhalten bei Veranstaltungen mit Übernachtungen und zum Umgang mit Medien und sozialen Netzwerken.

Der Kodex ist nach Darstellung eines Diözesen-Sprechers sozusagen eine Weiterentwicklung eines bereits existierenden Kodex' aus dem Frühjahr und richtet sich speziell an Personal, das pastoral tätig ist. Gemeint sind somit alle, die geweiht sind, wie Priester und Diakone, aber auch nicht geweihte pastorale Mitarbeiter. Auch Erzbischof Stephan Burger und Generalvikar Christoph Neubrand hätten den Kodex unterzeichnet.

Die Freiburger Erzdiözese will zu Fällen sexuellen Missbrauchs voraussichtlich am 25. Oktober ein lang erwartetes Gutachten vorstellen. Damit soll Klarheit in diesen kriminellen Teil der Geschichte der Erzdiözese gebracht werden. Forschungen anhand von Personalakten nach sexuellem Missbrauch hatten schon früher Erschreckendes zu Tage gefördert: Von Anfang 1946 bis Ende 2015 wurden 190 Beschuldigte entdeckt, die meisten von ihnen Priester, und mindestens 442 Betroffene.

Link zum Verhaltenskodex vom Feburar des Jahres

© dpa-infocom, dpa:220720-99-89314/2