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Erster Grünen-Bürgermeister Braun: Viel vor zum Rentenstart

Elmar Braun hat als erster Grünen-Bürgermeister 1991 Geschichte geschrieben. 32 Jahre später endet nun seine Amtszeit. Viel Ruhe bleibt aber nicht, denn Braun hat sich viel vorgenommen.

Grünen-Bürgermeister Elmar Braun tritt ab
Elmar Braun sitzt auf einem Motorrad vom Typ NSU Quickly. Foto: Stefan Puchner
Elmar Braun sitzt auf einem Motorrad vom Typ NSU Quickly.
Foto: Stefan Puchner

Der erste Grünen-Bürgermeister Elmar Braun (67) hat für seinen Ruhestand schon viel auf dem Zettel - Ruhe gehört nicht dazu. »Ich habe Bienen, um die ich mich kümmern muss, einen Gemüsegarten, Hühner, eine Katze, ich will meine Motorräder auf Vordermann bringen, angeln, Kunst aus Holz machen und zig andere Sachen«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Maselheim (Landkreis Biberach). Ab dem 1. Mai sei endlich Zeit für das alles. Dann endet die 32-jährige Amtszeit des Kommunalpolitikers.

Braun war 1991 als erster direkt gewählter Grünen-Bürgermeister in das Rathaus von Maselheim eingezogen. Im Februar hatte er sich nach vier Amtsperioden nicht zur Wiederwahl gestellt. Zu seiner Abschiedsfeier an diesem Freitag in Maselheim wurde auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erwartet.

Vom Programm seiner Partei habe er sich in all den Jahren nicht leiten lassen, sagte Braun. »Ich bin in einer Partei, wegen der Idee einer umweltbewussten Welt - so wie ich in einer Kirche bin wegen einer Idee.« Die Partei gehe nicht über alles. Und auch nicht zu allem, was vom Parteipersonal in Berlin käme, müsse man »Amen« sagen. Viele Ideen seien zwar schön, gingen aber an der Realität vorbei.

Den Ausstieg aus der Atomkraft halte er für übereilt in Zeiten der Energieknappheit, sagte Braun. »Was wäre verloren, wenn wir die Meiler etwas länger laufen lassen würden?« Für Aussagen wie diese erntete der Grünen-Politiker auch immer wieder Kritik. Wirklich verstehen könne er das nicht. »Ich fordere ja nicht, neue Atomkraftwerke zu bauen«, sagte er. Manchmal müsse man sich auch in seiner eigenen Partei gegen den Strom stellen, findet er. Von den Grünen halte er trotzdem viel und wolle sich weiter in der Partei engagieren.

Gemeinde Maselheim

© dpa-infocom, dpa:230428-99-483655/2