In den letzten Wochen gab es bereits Warnstreiks. Ein Sprecher der Postbank sagte, für weitere Arbeitskampfmaßnahmen habe man kein Verständnis. Man sei weiterhin an konstruktiven Gesprächen mit Verdi interessiert, um eine Einigung zum Wohle der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu finden und damit Stabilität für Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden sowie das Unternehmen zu gewährleisten.
Verdi-Funktionärin Katja Bronner sagte: »Wer effektive Gehaltsabsenkungen durchsetzen will, darf sich nun nicht darüber wundern, dass der Druck erhöht wird.« Die zweite Verhandlungsrunde in den Postbank-Tarifverhandlungen zwischen Verdi und dem Deutsche-Bank-Konzern, zu dem die Postbank gehört, hatte nach Gewerkschaftsangaben keine Annäherung gebracht.
So habe zwar die Arbeitgeberseite ein erstes Gehaltsangebot vorgelegt. Durch die geforderte lange Laufzeit von 36 Monaten führten die angebotenen Gehaltssteigerungen von 2,8 Prozent im Oktober dieses Jahres und 2,1 Prozent in 2024 allerdings dazu, dass sich die Gehälter im Durchschnitt um nicht einmal 1,9 Prozent erhöhten, kritisierte die Gewerkschaft.
Insgesamt arbeiten in Baden-Württemberg nach Angaben von Verdi rund 1500 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern, die unter die Tarifverträge der Postbank fallen. Knapp 40 Prozent davon haben demnach Beamtenstatus.
Verdi fordert für die bundesweit rund 15.000 Beschäftigten sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens 180 Euro. Zudem will die Gewerkschaft eine Corona-Prämie und Anspruch auf Arbeit im Homeoffice durchsetzen.
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