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Erneut größerer Einsatz mit SEK in Boxberg

Die Schüsse auf SEK-Beamte in Boxberg sind nicht lange her. Nun wurde erneut durchsucht. Es geht um Verstöße gegen das Waffengesetz.

Polizei
»Polizei« steht auf der Uniform eines Polizisten. Foto: Jens Büttner
»Polizei« steht auf der Uniform eines Polizisten.
Foto: Jens Büttner

Bei den Ermittlungen im Fall eines mutmaßlichen »Reichsbürgers«, der in Boxberg (Main-Tauber-Kreis) auf einen Polizisten geschossen haben soll, ist es erneut zu einem Polizeieinsatz gekommen. Dabei wurde unter anderem das Anwesen durchsucht, in dem der Mann wohnte, wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mitteilte. Insgesamt werde gegen sieben Menschen ermittelt, darunter zwei Frauen. Es gehe insbesondere um den Verdacht möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz.

Am 20. April hatte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) ein Gebäude im Main-Tauber-Kreis durchsuchen wollen. Dabei ging es um den Verdacht illegalen Waffenbesitzes. Nach Polizeiangaben eröffnete der 54 Jahre alte Tatverdächtige das Feuer und verletzte dabei einen SEK-Beamten.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen waren diesmal erneut ein Spezialeinsatzkommando und das Zollfahndungsamt im Einsatz. »Soweit bekannt, verliefen die Maßnahmen bislang ohne besondere Zwischenfälle.« Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe übernahm das Verfahren von ihren Kollegen in Mosbach. Es betreffe Waffen, die in keinem direkten Zusammenhang stünden mit dem vom Generalbundesanwalt geführten Verfahren gegen den mutmaßlichen »Reichsbürger«. Gegen den 54-Jährigen ermittelt Deutschlands oberste Anklagebehörde. Sie ist wegen der »besonderen Bedeutung der Sache« zuständig. Die Ermittlungen dauerten an, sagte eine Sprecherin des Generalbundesanwalts.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Festgenommenen, der in Untersuchungshaft sitzt, versuchten Mord mit Körperverletzung sowie den unerlaubten Besitz einer Kriegswaffe vor. Er sei der »Reichsbürger«-Szene zuzuordnen. Schon vor dem Polizeieinsatz hatte das baden-württembergische Landesamt für Verfassungsschutz ihn deshalb im Visier. In seinem Haus fanden die Beamten Kriegswaffen, Munition und nationalsozialistische Gegenstände.

Neben dem 54-Jährigen wurden am 20. April sechs Menschen - darunter zwei Frauen und ein erwachsenes Kind des Hauptbeschuldigten - festgenommen, die aber inzwischen wieder auf freien Fuß kamen.

© dpa-infocom, dpa:220513-99-276134/3