Regierung und große Teile der Opposition wollen am Donnerstag (ab 13.30 Uhr) erneut über mögliche gemeinsam getragene Bildungsreformen in Baden-Württemberg sprechen.
Das Treffen im Kloster Bebenhausen bei Tübingen ist das zweite Gespräch über eine Bildungsallianz - also Bildungsreformen, die auch über die Dauer einer Legislaturperiode Bestand haben sollen. Zum ersten Mal hatte sich die Runde Ende Februar in Stuttgart getroffen.
Eingeladen sind die Fraktionschefs von Grünen, CDU, SPD und FDP, teilnehmen werden außerdem Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Kultusministerin Theresa Schopper (beide Grüne). Die AfD war zu den Gesprächen nicht eingeladen.
Die grün-schwarze Koalition geht mit Vorschlägen für größere Reformen in die Gespräche. Unter anderem will die Koalition den Werkrealschulabschluss abschaffen und erreichen, dass sich bestehende Werkrealschulen mit Realschulen zu Verbundrealschulen zusammenschließen.
G9 soll demnach zum Schuljahr 2025/2026 eingeführt werden und mit den Klassen fünf und sechs starten. Die Gymnasien sollen zudem die Option erhalten, G8-Züge anzubieten. Verständigt hat sich Grün-Schwarz auch darauf, die Grundschulempfehlung wieder verbindlicher zu gestalten. Außerdem soll es mehr Ganztagesgrundschulen geben. Grundschulen in Brennpunkt-Gegenden sollen gar zu verbindlichen Ganztagesschulen werden.
Offen ist, wie die Opposition auf die Vorschläge reagieren wird. Sollten SPD und FDP bei dem Treffen weitere Vorschläge vorbringen, die CDU und Grüne überzeugten, sei man dafür selbstverständlich offen, hatte Kretschmann am Dienstag gesagt.
Sollte es bei den Gesprächen mit SPD und FDP zu keiner Einigung kommen, werde man die Vorschläge der Koalition umsetzen. »Wenn wir uns nicht einigen mit der Opposition, dann setzen wir das um«, sagte Kretschmann.
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