Der Polizeioberkommissar und ein Erster Polizeihauptmeister hatten am 2. Januar auf einen vermeintlich bewaffneten 37-Jährigen bei einem Einsatz wegen häuslicher Gewalt geschossen. Später hatte sich herausgestellt, dass die Pistole nicht echt war. Den Notruf hatte seine Ex-Freundin gewählt.
Der Ablauf des Geschehens war von den Beamten des Polizeipräsidiums Mannheim mittels Bodycams dokumentiert worden. Demnach hatte sich der 37-Jährige im Flur des Hauses seiner Ex-Freundin verschanzt und sich rund 40 Minuten nicht dazu bewegen lassen, die Waffe wegzulegen und aus dem Haus zu treten. Als er dann schließlich mit der Waffe in der Hand auf die Beamten zugegangen war, hatten diese ihn mit sieben Schüssen auf den Oberkörper und die Arme gestoppt.
»Die beiden Polizeibeamten mussten davon ausgehen, dass sie und ihre Kollegen mit einer scharfen Schusswaffe unmittelbar bedroht werden und durften deshalb wie geschehen von ihren Dienstwaffen Gebrauch machen«, so die Staatsanwaltschaft.
Der unter anderem wegen Drogendelikten polizeibekannte 37-Jährige war verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Er sitzt laut Mitteilung mittlerweile wegen Attacken auf seine Ex-Freundin und Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in Untersuchungshaft. Eine Anklage ist laut Staatsanwaltschaft am Amtsgericht Schwetzingen erhoben worden.
Ursprungsmeldung zum Fall vom 2. Januar
Mitteilung des LKA und der Staatsanwaltschaft vom 3. Januar
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