HECHINGEN. Am Sonntagabend um 18.51 Uhr hat wieder kurz die Erde gebebt. Laut Schweizer Erdbebendienst hatte die Erschütterung eine Stärke von 3,1 auf der Richterskala. Der Landeserdbebendienst in Freiburg hat eine niedrigere Magnitude (2,7) gemessen.
Nach übereinstimmenden Messungen lag der Herd unterhalb des nördlichen Albtraufs, an der Markungsgrenze von Hechingen-Boll nach Jungingen und Burladingen-Hausen. Allerdings recht tief, rund 16,4 Kilometer unter der Erdoberfläche.
Hintergrund: Das Beben fand in der Albstadt-Scher-Zone statt, einer Fuge in mehreren Kilometern Tiefe, die etwa vom Kanton Glarus durch Albstadt bis ins Kraichgau verläuft. Die Fuge verläuft zwischen zwei Druckflächen, die sich mit einer Geschwindigkeit von 0,15 Millimeter im Jahr auf Süddeutschland zubewegen. Auslöser dieses Drucks ist die afrikanische Kontinentalplatte, die unter die europäische druckt und dabei nach wie vor die Alpen anhebt.
Nichts zu tun haben die Beben mit dem »Hohenzollerngraben«. Das ist ein oberflächlicher Grabeneinbruch, der vor rund 15 Millionen Jahre bei der Auffaltung der Schwäbischen Alb entstanden ist. Er läuft quer zur Albstadt-Scher-Zone und führt von Bisingen östlich Richtung Bitz und ist maximal zwei Kilometer breit und nur 200 Meter tief. Obwohl es eigentlich ein Einbruch ist, hebt sich das kuppige Grabengelände als Reliefumkehr von der flacheren Umgebung außerhalb des Grabens ab. (GEA)