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EnBW-Vorstand: Kosten für Energiewende im Blick behalten

Der Vorstand des Energieversorgers EnBW, Dirk Güsewell, hat davor gewarnt, dass wegen der steigenden Strompreise die Akzeptanz für die Energiewende verloren gehen könnte. »Wir müssen wirklich auf die Bezahlbarkeit von Energie achten, und zwar sowohl für die Haushalte als auch für die Industrie«, sagte er dem »Südkurier« (Dienstag). Zwar gebe es am Strommarkt einen preissenkenden Effekt durch die erneuerbaren Energien. Dieser werde aber überlagert von anderen Kostenblöcken: Eine zunehmend preistreibende Rolle spielten die Kosten für die Infrastruktur und dabei vor allem die Kosten für die Netzentgelte.

EnBW-Vorstand Dirk Güsewell
Dirk Güsewell, der Vorstand des Energieversorgers EnBW. Foto: Marijan Murat/DPA
Dirk Güsewell, der Vorstand des Energieversorgers EnBW.
Foto: Marijan Murat/DPA

Die Summen, die für die Energiewende insgesamt ausgegeben werden müssten, seien gigantisch. Das verdeutliche, wie wichtig es sei, schnell, aber auch volkswirtschaftlich effizient vorzugehen. Am Beispiel einer 250.000-Einwohnerstadt habe die EnBW durchgerechnet, wie teuer der notwendige Netzausbau wäre, um Klimaneutralität zu erreichen: Man sei auf Kosten von 700 Millionen Euro gekommen.

Die Umsetzung der Energiewende leide aber auch am Mangel wichtiger Teile wie etwa Solarmodulen oder Stromleitungen. »Es gibt eine extrem angespannte Situation bei den Lieferanten«, sagte Güsewell. Das Knappheitsproblem werde immer größer. »Immer rechtzeitig und mit den entsprechenden Stückzahlen versorgt zu werden, ist eine große Herausforderung, selbst für Energiekonzerne.«

© dpa-infocom, dpa:240603-99-262291/3