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»Ein nach Hause kommen«: SC empfängt als Gast Oberachern

Ein Auswärtsspiel daheim - der SC Freiburg trifft im Dreisamstadion auf den SV Oberachern und will in die zweite Runde des DFB-Pokals einziehen. Für beide Clubs ist das Spiel etwas Besonderes.

Freiburgs Trainer Christian Streich
Freiburgs Trainer Christian Streich vor dem Fototermin des SC Freiburg im Stadion. Foto: Tom Weller/DPA
Freiburgs Trainer Christian Streich vor dem Fototermin des SC Freiburg im Stadion.
Foto: Tom Weller/DPA

Viel Zeit für die Anreise muss Christian Streich nicht einplanen. Obwohl der SC Freiburg in der ersten Runde des DFB-Pokals als Auswärtsmannschaft antritt, hat der Coach nach eigenen Angaben nur 1,2 Kilometer zur Spielstätte zurückzulegen. Der Europapokal-Teilnehmer aus dem Breisgau trifft nämlich am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) in seiner früheren Arena auf den Fußball-Oberligisten SV Oberachern. »Wir sind die Gäste, dürfen aber in die gewohnte Kabine«, sagt Trainer Streich am Donnerstag. »Es ist ein nach Hause kommen.«,

Bis September 2021 empfingen Streich und der Sport-Club die Gegner im Dreisamstadion. Die Rückkehr löst bei ihm aber keine Wehmut aus. »Das ist vorbei«, sagt er. »Wir sind jetzt in unserem neuen Stadion, da sind wir glücklich und fahren jetzt zu einem Auswärtsspiel ins Dreisamstadion gegen Oberachern. Das ist ein Wettbewerbsspiel - so etwas kann sich keiner ausdenken.«

Die Vorfreude ist auch beim Gegner riesig. »Es ist sicher das speziellste aller Pokalspiele«, sagte der Sportliche Leiter Mark Lerandy der Deutschen Presse-Agentur. »Der SC ist der Topverein der Region. Dazu haben einige unserer Jungs eine Freiburger Vergangenheit. Auch für mich schließt sich ein Kreis.«

In seiner aktiven Zeit spielte Lerandy unter Streich. »Wir haben uns seitdem ein paarmal gesehen. Er erinnert sich an die Jungs, die er früher trainiert hat. Das schätze ich besonders an ihm«, sagt der 41-Jährige. Auch SVO-Kapitän Nicola Leberer lief schon für die zweite Mannschaft des Sport-Clubs auf.

Andersherum stand auch Streich schon in Oberachern auf dem Rasen. »Das ist ein südbadischer Verein, wir hatten dort schon Freundschaftsspiele - wir sind alle Südbadener. Aber am Sonntag geht es zur Sache, die wollen uns raushauen«, sagt der 58-Jährige.

Die Favoritenrolle hat seine Mannschaft sicher. Zumal der Sport-Club in den vergangenen beiden Spielzeiten einmal das Halbfinale und einmal das Finale erreichte. Schluss war in der ersten Runde unter Streich noch nie. »Wir wollen alles, aber nicht, dass am Sonntagabend die großen Meldungen über den Ticker gehen. Das wollen die Jungs auch nicht und deswegen werden wir Gas geben«, verspricht er.

U21-Nationaltorhüter Noah Atubolu könnte von einer leichten Knieverletzung ausgebremst werden. Noch steht nicht fest, wer im Tor des Sport-Clubs stehen wird. Als Vertreter stünde Rückkehrer Florian Müller bereit. Dass Christian Günter nach seiner Operation am Arm ein Kandidat für die Startelf ist und Merlin Röhl im Mittelfeld neben Maximilian Eggestein beginnen wird, hat Streich bereits verraten.

Auf Experimente wird der SC-Coach verzichten und deswegen steht Oberachern nach dem 1:9 im Vorjahr gegen Borussia Mönchengladbach erneut eine schwere Aufgabe bevor. Dennoch wolle sein Team Spaß haben und »so lange wie möglich für Spannung sorgen«, sagte Lerandy. »Was unseren Umgang mit dem ganzen Trubel und dem Medienaufkommen drumherum betrifft, sind wir sicher einen Schritt weiter als vor einem Jahr.«

Kader SC Freiburg

Kader SV Oberachern

© dpa-infocom, dpa:230810-99-794933/4