Im Zusammenhang mit einer Gewaltserie zweier rivalisierender Gruppen im Großraum Stuttgart sind drei neue Haftbefehle erlassen worden. Die Tatverdächtigen sollen an der Schussabgabe auf einen Mann in Stuttgart-Zuffenhausen im vergangenen März beteiligt gewesen sein. Gegen zwei Männer werde wegen versuchten Mordes ermittelt, teilten das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der dritte Tatverdächtige soll die Tatwaffe zerstört und entsorgt haben. Ihm werde versuchte Strafvereitelung vorgeworfen.
Die drei Beschuldigten, die zur Tatzeit zwischen 19 und 20 Jahre alt gewesen seien, seien bereits wegen anderer Delikte in Haft beziehungsweise wegen anderer Vorwürfe in Untersuchungshaft. Es handle sich um zwei deutsche und einen türkischen Staatsbürger. Sie seien dem Esslinger Raum zuzuordnen. Das Opfer war durch die Schüsse am 17. März 2023 schwer verletzt worden.
Seit Juli 2022 gibt es im Großraum Stuttgart immer wieder Auseinandersetzungen von zwei rivalisierenden, multiethnischen Gruppen. Höhepunkt dieser blutigen Bandenfehde war bislang der Anschlag mit einer Handgranate auf eine Trauergemeinde in Altbach (Kreis Esslingen) im vergangenen Juni. Nicht klar ist bislang, warum sich die beiden Gruppen zusammengeschlossen haben und sich bekämpfen.
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