Transportdrohnen sollen schon bald Proben zwischen Kliniken und Laboren in Baden-Württemberg befördern. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat dazu einem Betreiber-Konsortium am Mittwoch die Genehmigung für einen Regelflugbetrieb außerhalb der Sichtweite übergeben. Zu dem Konsortium gehören die Klinikbetreiber Helios und die RKH Regionale Kliniken Holding mit Sitz in Ludwigsburg sowie das Unternehmen German Copters, das die Flüge ausführen wird.
Die Drohnen sollen den Angaben nach etwa die medizinische Versorgung verbessern und den Transport am Boden entlasten. Der Zeitgewinn beim Transport - etwa von Gewebeproben bei Tumoroperationen, Blutproben und -präparaten sowie von wichtigen Arzneimitteln - könne zu einem besseren Behandlungsergebnis führen. Der Transport sei darüber hinaus emissionsfrei und führe zu einer geringeren Umweltbelastung.
Nach letzten Sicherheitschecks soll der Flugverkehr von August an zunächst in zwei Regionen des Landes beginnen: zum einem im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald auf der Strecke zwischen den Helios-Kliniken Breisach und Müllheim. Außerdem sollen die RKH-Kliniken Ludwigsburg, Markgröningen und Mühlacker per Drohnen-Netzwerk verbunden werden. Die Stecken sind alle ungefähr 30 Kilometer lang. Nach Angaben von German-Copters-Geschäftsführer Holger Schulze will das Konsortium künftig bis zu 70 Strecken bedienen.
In der medizinischen Logistik gab es nach Angaben der Betreiber in Europa bislang kein Drohnenflüge mit dieser Flugstreckenlänge und Komplexität. Auch einem Sprecher des Bundesverkehrsministeriums zufolge gab es ein Projekt dieser Art noch nie. Ähnliche Projekte im Medizinbereich seien in der Pilotphase, aber nicht im Regelbetrieb. In anderen Bereichen gebe es aber auch Vorhaben, die regulär Güter über längere Strecken transportierten.
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