STUTTGART/HEILBRONN. Jeder vierte Häftling im Land hat ein massives Drogenproblem. Insgesamt kommt Drogenabhängigkeit hinter Gittern zehnmal so häufig vor wie bei den Menschen in Freiheit. Das geht aus Zahlen hervor, die das Justizministerium dem GEA auf Nachfrage zur Verfügung gestellt hat. Wie die verbotenen Substanzen in den Knast kommen, ist unterschiedlich. Jedenfalls sind Gefängnismauern für Drogen keine unüberwindbaren Hindernisse. Drohnen können die verbotenen Substanzen in das Gefängnis befördern, ein Paket kann von einem Freund oder Komplizen über die Gefängnismauern geworfen werden. Angehörige könne die Substanzen beim Haft-Besuch einschmuggeln. Besonders drastisch ist der Fall in Heilbronn: Dort sollen Vollzugsbeamte die Drogen eingeschmuggelt haben. Sogar die Anstaltsleitung soll vom Verdacht krimineller Machenschaften gewusst haben. Nach Informationen unserer Zeitung wurden Vorermittlungen gegen die Gefängnisleitung eingeleitet. Ein Sprecher des Justizministeriums bestätigte dem GEA, dass sämtliche beschuldigten Beamten die Führung der Dienstgeschäfte verboten wurde. Ihnen wurde sogar Hausverbot erteilt. Details zu dem Korruptionssumpf lesen Sie morgen in der Print-Ausgabe des GEA und auf GEA+. (GEA)