STUTTGART/GÖPPINGEN. Die Zahl der Corona-Infizierten bei den Schnelltests zu Weihnachten ist nach Auskunft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sehr gering. Die Rate liege unter einem halben Prozent, sagte der Sprecher des DRK-Landesverbands, Udo Bangerter, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. »Wir sind sehr zufrieden mit der Aktion.« Das DRK hat landesweit mehr als 100 Stationen für die Tests errichtet - etwa zwei Drittel aller von Hilfsorganisationen angebotenen Teststandorte.
Unter freiem Himmel, in Gebäuden, Hallen und bei Durchfahr-Stationen testeten Freiwillige Menschen, die für die Besuche bei Angehörigen auf Nummer sicher gehen wollten. In bis zu einer halben Stunde danach hatten sie das Ergebnis des Antigentests. Rund 80 000 Test-Kits waren vom Sozialministerium kostenfrei bereit gestellt worden. In 114 Gemeinden im Südwesten gab es das Angebot.
Sozialminister Manne Lucha (Grüne) verbindet mit dieser Aktion kurz vor Weihnachten zwei Botschaften: »Dem wirksamen Schutz der vulnerablen Gruppen - also insbesondere der Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeeinrichtungen - muss in der Corona-Pandemie oberste Priorität zukommen. Und: Kein Mensch sollte Heiligabend alleine und einsam verbringen müssen.« Sein Dank gelte den ehrenamtlichen Helfern der Hilfsorganisationen, sagte er beim Besuch einer Teststation in Tübingen.
Der Sprecher des DRK-Landesverbandes in Stuttgart sagte, die Testwilligen seien sehr diszipliniert und ernsthaft gewesen. Die Ansammlung zahlreicher Menschen sei über die Online-Anmeldung verhindert worden. Zum Teil hatten aber auch »Laufkunden« Chancen auf einen Abstrich. So etwa in Göppingen. Dort waren am Mittwoch 450 Menschen getestet worden - darunter kein einziger Infizierter. Tobias Neugebauer vom DRK in Göppingen mutmaßt, dass vor allem diejenigen sich testen lassen, die ohnehin aufpassen. »Die Unvorsichtigen kommen gar nicht hierher.«
Die Aktion geht auf eine Initiative der Tübinger Ärztin und DRK-Kreisverbandspräsidentin Lisa Federle zurück. Ziel ist, Risikogruppen vor Ansteckung zu schützen und ihnen ein Weihnachtsfest gemeinsam mit ihrer Familie zu ermöglichen. (dpa)