Logo
Aktuell Land

Dreifachmord: Angeklagter laut Ex-Chefin psychisch belastet

Im Prozess um den dreifachen Mord in Rövershagen (Landkreis Rostock) hat eine frühere Vorgesetzte ausgesagt, dass der Angeklagte ihrer Ansicht nach psychische Probleme hatte. Er sei zwar freundlich, aber schüchtern und introvertiert gewesen, sagte die Geschäftsführerin einer Leiharbeitsfirma aus Baden-Württemberg am Donnerstag vor dem Landgericht Rostock. Außerdem habe er anscheinend Angst vor seinen Eltern gehabt, weswegen er 2018 von Mecklenburg-Vorpommern nach Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) gegangen sei.

Dreifachmord-Prozess
Der Angeklagte im Prozess wegen dreifachen Mordes wartet mit einer Fußfessel im Gerichtssaal. Foto: Bernd Wüstneck
Der Angeklagte im Prozess wegen dreifachen Mordes wartet mit einer Fußfessel im Gerichtssaal.
Foto: Bernd Wüstneck

In Baden-Württemberg hatte der Angeklagte gut zwei Jahre für die Leiharbeitsfirma in verschiedenen Firmen als Produktionshelfer gearbeitet, bevor er 2021 nach Rövershagen in sein Elternhaus zurückkehrte. Dem 27 Jahre alten Deutschen wird in der Anklage vorgeworfen, im Februar 2022 in seinem Elternhaus in Rövershagen seinen 52-jährigen Vater, seine 25-jährige Schwester und vier Tage später seine 48-jährige Mutter mit einer Armbrust und einer Gartenmachete getötet zu haben. Zwei Wochen später soll er die Leichen in selbstgebauten Särgen rund zehn Kilometer entfernt auf einem Feld bei Roggentin (Landkreis Rostock) vergraben haben.

Während des Prozesses spielte das Gericht am Donnerstag ein Video ab, das den Angeklagten kurz nach seiner Verhaftung Ende März 2022 in einem Auto der Polizei zeigt. Anscheinend wies er den Ermittlern den Weg zu jener Stelle, an denen die Toten gefunden wurden.

Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt. Ein Urteil soll am 13. März verkündet werden. Dem Angeklagten drohen eine lebenslange Freiheitsstrafe und Sicherungsverwahrung.

© dpa-infocom, dpa:230223-99-712225/2