Nach dem Tod von drei Kindern bei einem verheerenden Brand in einer früheren Gaststätte in Gernsbach (Kreis Rastatt) hat die Staatsanwaltschaft Baden-Baden die Ermittlungen gegen eine Bewohnerin eingestellt. Auch durch sehr umfangreiche Ermittlungen in den gut vier Monaten seit dem Unglück habe sich die Ursache des Feuers nicht sicher klären lassen, teilte die Anklagebehörde am Dienstag mit.
Die Frau war beschuldigt worden, das als städtische Unterkunft genutzte Lokal im Stadtteil Reichental angezündet zu haben. Das von zahlreichen Menschen bewohnte Gebäude war dabei Mitte April komplett niedergebrannt. Drei Kinder im Alter von 4, 8 und 14 Jahren kamen in den Flammen um. Laut der späteren Obduktion starben sie an einer Rauchgasvergiftung. Mehrere Personen erlitten Verletzungen, nachdem sie Rauchgase eingeatmet hatten. Das Feuer war den Angaben zufolge am frühen Morgen wahrscheinlich in der Nähe des hölzernen Treppenhauses entstanden.
Technische Defekte seien nicht feststellbar gewesen und auch »vage Hinweise auf den Einsatz eines Brandbeschleunigers« hätten sich nicht bestätigt, so die Anklagebehörde weiter. Auch hätten kriminaltechnische Untersuchungen am Körper und an der Kleidung der beschuldigten Frau keine Hinweise auf Brandstiftung zu Tage gefördert. Aussagen von Zeugen, die den Anfangsverdacht zunächst auf sie gelenkt hatten, seien wenig plausibel und zuverlässig.
In dem privat vermieteten ehemaligen Hotel »Grüner Baum« wohnten vor allem osteuropäische Arbeiterfamilien. Zum Zeitpunkt des Feuers waren um die 16 Personen in dem Gebäude. Die meisten hatten sich selbst in Sicherheit bringen konnten, drei Menschen waren mithilfe der Feuerwehr vom Dach gerettet worden. Für die drei Kinder kam jede Hilfe zu spät.
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