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Draußen sitzen zu Silvester: Frühlingshaftes Wetter erwartet

Kaum sind die klirrend kalten Tage im Dezember vorbei, folgen nun mollig milde Temperaturen zum Jahreswechsel. Am letzten Tag des Jahres soll es besonders warm werden.

Silberreiher im Morgenrot - Wetter im Südwesten
Silberreiher bei Sonnenaufgang in einem Naturschutzgebiet im Landkreis Biberach. Foto: Thomas Warnack
Silberreiher bei Sonnenaufgang in einem Naturschutzgebiet im Landkreis Biberach.
Foto: Thomas Warnack

Frühling zu Silvester - die Menschen im Südwesten sehen einem rekordverdächtig warmen Jahreswechsel entgegen. Nach den Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) dürften dabei auch mehrere, teils jahrzehntealte Höchstwerte übertroffen werden. So seien am kommenden Samstag in Stuttgart bis zu 18, vielleicht auch 19 Grad möglich. Damit wäre der bisherige in Stuttgart gemessene Silvesterrekord von 14,4 Grad aus dem Jahr 2017 deutlich übertroffen. Auch 20 Grad könnten am Rhein und am Fuße des Schwarzwaldes möglich sein. In der Nacht zum 1. Januar erwartet der Wetterdienst für Stuttgart etwa 11 Grad.

»Das sind Temperaturen, die wir normalerweise im Dezember natürlich nicht haben«, sagte DWD-Meteorologe Andreas Pfaffenzeller. »In einigen Orten werden wir auf jeden Fall die bisherigen Tagesrekorde brechen.« Auch die höchsten landesweit gemessenen Werte für eine Silvesternacht liegen deutlich unter den jüngsten Prognosen für den kommenden Samstag. Laut DWD war es 1961 in Müllheim im Südschwarzwald 17 Grad warm. Der Dezemberrekord für den Südwesten ist nach Worten von DWD-Wetterexperte Marco Puckert dagegen kaum zu knacken: Ebenfalls im Müllheim hätten am 16. Dezember 1989 sage und schreibe 24 Grad geherrscht - »und das geben unsere Wettermodelle momentan einfach nicht her«, sagte er.

Hauptsache kein Regen, Hauptsache nicht feucht und nass - darauf setzt der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) und freut sich auf möglichst gute Bedingungen für das Silvesterfeuerwerk. »Man hofft dann, dass die, die noch etwas unentschlossen sind, sich pro Feuerwerk fokussieren und sagen «Ja, wir kaufen etwas mehr»«, sagte VPI-Geschäftsführer Klaus Gotzen.

Laut DWD-Experte Puckert könnten am Silvestermorgen zwar ein, zwei Regentropfen fallen. »Danach wird es aber sonnig und trocken.« Draußen sitzen ist also eine echte Option: Eisdielen wie etwa das »Venedig« in Stuttgart rechnen zwar nicht mit außergewöhnlichem, aber doch mit gutem Geschäft auch an den Tischen im Freien. Höchstens Windböen könnten den 31. Dezember noch etwas ungemütlich gestalten, aber eher in höheren Lagen: Vor allem im Bergland werden starke bis stürmische Böen erwartet - am Feldberg sogar schwere Sturmböen.

Auf der Schwäbischen Alb und im Ski-Gebiet am Feldberg stehen unterdessen die Lifte wegen Schneemangels so gut wie still. Hütten-Gastronomen sehen aber dennoch einem gut besuchten Jahreswechsel entgegen. Zwar fahre derzeit niemand Ski, sagte der Liftverbunds-Vorsitzende Johannes Albrecht. Die Menschen wanderten aber stattdessen, die Buchungslage sei sehr gut. Die Feldbergbahn und auch die Belchenbahn seien geöffnet und bringen die Wanderer auch am letzten Tag des Jahres auf die Hütten, sagte Albrecht. Böllern allerdings sei verboten - »wir liegen mitten im Naturschutzgebiet«.

DWD - aktuelle Wetterlage in Baden-Württemberg

© dpa-infocom, dpa:221228-99-33530/4