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Die Wochen der Wahrheit: Freiburg muss personell jonglieren

Kein Ende der Pechsträhne in Sicht: Jetzt fällt beim SC Freiburg auch noch Merlin Röhl aus. Trainer Christian Streich hadert vor dem Spiel gegen Darmstadt mit der angespannten Personallage.

Freiburgs Röhl
Merlin Röhl zeigt mit dem Finger. Foto: Tom Weller/DPA
Merlin Röhl zeigt mit dem Finger.
Foto: Tom Weller/DPA

Christian Streich ist verärgert. Denn der SC Freiburg muss den Auftakt der wichtigen Wochen bis Weihnachten ohne U21-Nationalspieler Merlin Röhl bestreiten. Der formstarke 21-Jährige zog sich im Duell mit Polen eine tiefe Wunde im Bereich der Achillessehne zu und »fällt aller Wahrscheinlichkeit nach« im Heimspiel der Fußball-Bundesliga gegen den SV Darmstadt 98 aus. Dafür könnte Roland Sallai nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zumindest für einen Kurzeinsatz wieder zur Verfügung stehen.

Die Personallage bleibt angespannt - zur Unzeit. Bis zum Jahreswechsel stehen für den Sport-Club Duelle an, »die sehr wichtig sind«, sagte der Coach. Trotz des achten Platzes und 14 Punkten nach elf Spielen geht sein Blick eher nach unten. »Man will den Abstand vergrößern, damit man sich in ruhigeren Gewässern bewegt«, sagte Streich. Wie in der erfolgreichen Vorsaison haben die Freiburger bislang nur gegen die Topteams, die in der Tabelle vor dem SC stehen, verloren. Gegen Mannschaften, die hinter den Freiburgern liegen, haben sie dagegen immer gepunktet.

Umso bedeutungsvoller sind nach Streichs Ansicht die bevorstehenden Ligapartien bis Jahresende gegen Darmstadt, in Mainz, in Wolfsburg, gegen Köln und in Heidenheim. »Es gibt aber keine Garantie, dass du gegen Mannschaften gewinnst, die hinter dir stehen«, sagte er.

Neben Röhl fallen auch Leistungsträger wie Kapitän Christian Günter oder Maximilian Philipp weiter aus. »Wichtig ist, dass die Spieler, die gesund sind, ihre Leistung auf den Platz bringen«, betonte Streich. »Darüber reden wir, auch intern mit der Mannschaft, und nicht über die Verletzten.«

Allerdings hätten vor allem die gerade erst zurückgekehrten Nationalspieler sehr viele Einsatzminuten in den Beinen. »Wir müssen das jetzt von Spiel zu Spiel regeln, jonglieren, und die Balance in den Aufstellungen finden«, so Streich. Zudem würden bis zur kurzen Weihnachtspause noch einige attraktive Partien auf dem Programm stehen. Dazu gehören auch die Europa-League-Spiele daheim gegen Olympiakos Piräus und auswärts bei West Ham United in London. Das Überwintern auf europäischer Bühne ist bereits gesichert.

Gegen Darmstadt sei es zunächst wichtig, »dass wir nicht wie gegen Gladbach den Gegner zu einfachen Toren einladen«, erklärte Streich mit Blick auf das Duell mit der Borussia, in dem der SC zwischenzeitlich mit 1:3 in Rückstand lag. »Die Basis ist die Defensive und die Stabilität«, sagte Streich. »Es wäre einfach auch mal wieder wichtig, in Führung zu gehen.«

Das war dem Sport-Club gegen Mönchengladbach zwar gelungen, danach gab das Team den Vorsprung aber her. Eine Verwaltung der Führung bis zum Abpfiff würde Streichs Stimmung aufhellen und vor den Wochen der Wahrheit für Selbstvertrauen im Breisgau sorgen.

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© dpa-infocom, dpa:231123-99-52142/3