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DGB-Landeschef fordert Debatte über Ausbildungsfonds

Was tun, um Unternehmen zur Ausbildung zu motivieren? Der DGB im Südwesten bringt einen Ausbildungsfonds nach Bremer Vorbild ins Spiel. Dort sorgte ein entsprechendes Gesetz zuletzt für Zoff.

Kai Burmeister
Der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Baden-Württemberg Kai Burmeister. Foto: Bernd Weißbrod
Der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Baden-Württemberg Kai Burmeister.
Foto: Bernd Weißbrod

Baden-Württembergs DGB-Chef Kai Burmeister hat angesichts des Fachkräftemangels eine Diskussion über einen Ausbildungsfonds gefordert. Der DGB beobachte einen sinkenden Anteil der Unternehmen, die Ausbildungsplätze anbieten. »Zur Stärkung der Ausbildung im Südwesten müssen wir neue Wege gehen«, sagte Burmeister laut Mitteilung und verwies auf das Bundesland Bremen, wo zuletzt der Aufbau eines solchen Fonds beschlossen wurde.

Dieser nehme alle Unternehmen für die Ausbildung in die Pflicht und unterstütze gleichzeitig ausbildende Betriebe finanziell, so Burmeister. »Jetzt ist es an der Zeit, sich in Baden-Württemberg dieses Modell anzuschauen.« Politik, Unternehmen und Gewerkschaften sollten noch in diesem Sommer eine ergebnisoffene Debatte darüber führen.

Das in Bremen im März beschlossene Gesetz war nicht unumstritten. Während es bei Vertretern der Arbeitnehmerseite auf Zustimmung traf, hatte ein breites Bündnis aus Verbänden und Kammern der Wirtschaft mit einer Petition für eine Ablehnung des Gesetzes geworben. Die Handelskammer Bremen kündigte nach dem Beschluss eine Klage an.

Die beschlossene Vermögensreserve soll sicherstellen, dass es in Bremen ausreichend Ausbildungsplätze gibt. Sie wird mit einer Umlage von Unternehmen finanziert. Betriebe erhalten für Auszubildende Geld: pro Azubi im Jahr zwischen 1500 und 2500 Euro.

© dpa-infocom, dpa:230610-99-05633/2