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DFB untersucht lange Unterbrechung in Bochum

Das Duell des VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart entwickelt sich zu einer erinnerungswürdigen Partie und beschäftigt auch den Deutschen Fußball-Bund. VfB-Boss Wehrle weist eine Verantwortung zurück.

Alexander Wehrle
Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart, steht vor dem Spiel im Stadion. Foto: Tom Weller/DPA
Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart, steht vor dem Spiel im Stadion.
Foto: Tom Weller/DPA

Nach der fast einstündigen Halbzeitpause im Bundesliga-Duell zwischen dem VfL Bochum und dem VfB Stuttgart (1:0) wird der Deutsche Fußball-Bund die Vorgänge in der kommenden Woche untersuchen. Das bestätigte der DFB auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle wies eine Verantwortung der Stuttgarter zurück und griff verbal die Verantwortlichen in Bochum an.

Weil Gästefans Fluchttore und Rettungswege mit Zaunfahnen versperrt hatten, hatte Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie nach der Pause beim Stand von 0:0 zunächst nicht fortgesetzt. Im Vergleich zum April, als der VfB im gleichen Stadion mit den gleichen Bannern ohne Diskussion gespielt habe, hätten nach Wehrles Angaben die Verantwortlichen gewechselt und neue Regularien aufgestellt. »Wenn man die Regeln verändert, muss man vor dem Spiel entsprechend die Freigabe genau überprüfen«, sagte Wehrle in der Sport1-Talkrunde »Doppelpass«.

Der VfL Bochum hatte mitgeteilt, dass auf Anweisung des Bauordnungsamts ein Sicherheitsmangel zur laufenden Saison beseitigt werden musste. Der Gastverein sei vorab über die Sicherheitsbestimmungen informiert worden. Nach Angaben der Westfalen waren Zaunfahnen »regelwidrig« angebracht worden. Diese seien erst im Laufe der ersten Halbzeit unter dem zuvor abgenommenen Protestbanner sichtbar geworden. Die Gästefans hätten »vor Beginn der ersten Halbzeit die Dauer einer Lagebesprechung genutzt, um Banner regelwidrig aufzuhängen und diese mit einem Protestbanner zu kaschieren.«

Laut Wehrle waren die Banner hingegen vor dem Spiel »mit dem Ordnungsdienst gemeinsam« angebracht worden. »Es wurde alles freigegeben.« Wegen der ligaweiten Protestaktion gegen den Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga sei kurzzeitig ein zusätzliches Banner aufgehängt worden. Es stehe außer Frage, dass die Sicherheit jederzeit gewährleistet sein müsse, teilte der VfB mit. »Das war aus unserer Sicht der Fall.«

Die VfB-Fans seien zudem lösungsbereit gewesen, sagte Wehrle: »Die Fans, die Ultras haben angeboten, das Banner abzuhängen und dann das Stadion zu verlassen. Die Verantwortlichen wollten es dann nicht. Denn am Ende hat sich herausgestellt, dass sich die Fluchttore haben öffnen lassen trotz der Banner«, sagte Wehrle. Man solle nicht in die Debatte reinbringen, dass die Vereine vor den Ultras kuschen: »In dem Fall war es ein Thema der Ordnungsbehörde in Bochum«.

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