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Deutscher Wetterdienst rechnet nach Unwettern mit Beruhigung

Dunkle Wolken und Blitze auch über dem Südwesten - doch die Schäden halten sich nach einem ersten Überblick in Grenzen. Eine neue Unwetterfront ist zunächst nicht in Sicht.

Blitz entlädt sich
Ein Blitz zuckt bei einem Sommergewitter am abendlichen Himmel. Foto: Marius Bulling/DPA
Ein Blitz zuckt bei einem Sommergewitter am abendlichen Himmel.
Foto: Marius Bulling/DPA

Auch über Baden-Württemberg sind erneut Unwetter gezogen - doch das Land blieb von größeren Schäden weitgehend verschont. Im Südwesten stürzten nach Polizeiangaben in der Nacht auf Freitag Bäume um, Keller liefen voll, Straßen waren zeitweise gesperrt. Nur wenige Menschen wurden demnach verletzt. Von den Unwettern waren insbesondere die Regionen um Freiburg und Heidenheim betroffen, die Polizei Freiburg zählte rund 100 Einsätze.

Eine 18-jährige Beifahrerin wurde bei einem Unfall wegen Aquaplaning auf der Autobahn 5 bei Bad Bellingen (Kreis Lörrach) schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte. Der 22-jährige Fahrer kam auf der nassen Straße von der Autobahn ab und prallte gegen eine Stützmauer. Der 22-Jährige wurde dabei leicht verletzt und kam mit einem Rettungswagen in eine Klinik. Ein Rettungshubschrauber brachte die deutlich schwerer verletzte Beifahrerin in ein Krankenhaus. Dafür musste die Autobahn in beide Richtungen für einige Zeit gesperrt werden.

Auf einer Landstraße bei Kandern (Kreis Lörrach) schlossen umgestürzte Bäume fünf Fahrzeuge ein. Auf zwei Fahrzeuge fielen Bäume. Dabei wurde eine Frau durch einen ausgelösten Airbag leicht verletzt. Die 69-Jährige erlitt den Angaben nach Prellungen. Auf einer Straße zwischen Wittlingen und Schallbach (Landkreis Lörrach) wurde ein Linienbus ohne Fahrgäste durch umgestürzte Bäume eingeschlossen, dabei wurde laut Polizei niemand verletzt.

Die Autobahn 98, einige Bundes-, Land- und Kreisstraßen in der Region rund um Freiburg wurden kurzzeitig gesperrt. Auch Regionalbahnen auf der Strecke Freiburg - Basel konnten in der Nacht zeitweise nicht fahren. Auf Höhe Lörrach ragten umgestürzte Baumkronen auf die Gleise und die Oberleitung.

Auch Weil am Rhein (Kreis Lörrach) kämpfte mit den Unwettern: Ein Baum stürzte dort auf ein Mehrfamilienhaus, die Einsatzkräfte mussten den Baum mit einem Kranwagen bergen. Bei einer Firma brannte es in einem Verteilerkasten der Brand- und Alarmanlage. Die Beamten vermuten, dass dort vorher viel Wasser eindrang.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilte am Freitag für den Südwesten mit, es sei etwas weniger warm und zunehmend freundlich. Windböen könnten eine Geschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometern erreichen. Von einer neuen Unwetterwarnung für den Südwesten war keine Rede.

Verglichen mit anderen Regionen in Deutschland war der Südwesten bei den Unwettern glimpflich davongekommen. So blieb die Zugstrecke zwischen Berlin und Hamburg zunächst weiter gesperrt, wie die Deutsche Bahn berichtete. Videos zeigten, wie Straßen der niedersächsischen Stadt Braunschweig unter Wasser standen. Ähnliche Aufnahmen gab es auch aus der hessischen Stadt Kassel.

Am Donnerstag waren wegen der Wetterlage mehrere Veranstaltungen im Südwesten vorsichtshalber abgesagt worden, darunter im Raum Ulm ein Konzert der Musikerin Ayliva und in Radolfzell am Bodensee (Kreis Konstanz) der Abendmarkt.

© dpa-infocom, dpa:230623-99-158212/4