Das »Rhinaissance« genannte Vorhaben mit Beteiligten aus Deutschland und Frankreich sei in dieser Form einmalig, sagte der Experte Christian Blum von der französischen Region Grand Est, zu der auch das Elsass gehört. Die nun präsentierte Machbarkeitsstudie umfasst den Rhein und seine Auen auf der französischen Ile de Rhinau und im Naturschutzgebiet Taubergießen (Ortenaukreis/ Kreis Emmendingen).
Die Expertinnen und Experten schlagen unter anderem vor, die harten Uferbefestigungen am Rhein teilweise zu entfernen. Der Hauptstrom solle zudem besser an die Altrheinarme angebunden werden. Die Fachleute können sich auch vorstellen, in dem Gewässer Inseln zu schaffen. An Schwellen sollen sogenannte Aufstiege für Fische eingerichtet werden.
Die Studie wurde mit Mitteln der EU, des Regierungspräsidiums Freiburg und der französischen Region Grand Est finanziert. Laut Blum sind noch mehrere Schritte nötig, um das binationale Vorhaben in die Tat umzusetzen. Erste Arbeiten könnten 2025 beginnen.
»Der vergangene Hitze- und Trockensommer hat gezeigt, dass unsere Flüsse immer extremeren Stresssituationen ausgesetzt sind und damit auch die Tiere und Pflanzen, die dort leben«, sagte Saier. Naturnahe Uferbereiche und ein Fluss, der artenreiche Lebensräume biete, seien deshalb wichtig. Taubergießen ist mit rund 17 Quadratkilometern eines der größten Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg.
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