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Deutsche Schülergruppe wartet auf Ausreise aus Israel

Mindestens eine Schülergruppe aus Baden-Württemberg harrt derzeit in Israel aus und weiß noch nicht, wann und wie sie zurück nach Deutschland fliegen kann. Anderen Gruppen, die bald nach Israel reisen wollten, rät das Kultusministerium, die Reise abzusagen.

Hamas-Großangriff auf Israel
Israelische Soldaten arbeiten an einem Panzer an der Grenze zwischen Israel und Gaza. Foto: Ilia Yefimovich/DPA
Israelische Soldaten arbeiten an einem Panzer an der Grenze zwischen Israel und Gaza.
Foto: Ilia Yefimovich/DPA

Eine Gruppe von Berufsschülern und ihre Begleiter aus dem Landkreis Karlsruhe warten weiterhin auf ihre Ausreise aus Israel nach Deutschland. Die elf Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren halten sich zusammen mit zwei Lehrkräften und einer Begleiterin aus der Landkreisverwaltung seit vergangenem Donnerstag im Rahmen eines Jugendaustausches in dem Land auf, das von Angriffen der islamistischen Hamas erschüttert wird.

»Der Gruppe geht es nach wie vor gut. Sie befindet sich an einem sicheren Ort fernab der Kampfhandlungen und es wird versucht, einen vorzeitigen Rückflug zu organisieren«, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Karlsruhe am Montag.

Die Jugendlichen waren am Samstagabend von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden. Man stehe in Kontakt mit der deutschen Botschaft, so der Behördensprecher weiter. Am Samstagmorgen, nach Beginn der Terrorattacken, war ein Krisenstab einberufen worden.

Der Aufenthalt der Gruppe war im Rahmen des deutsch-israelischen Jugendaustausches am Beruflichen Bildungszentrum Ettlingen organisiert worden. Den Austausch gibt es seit dem Jahr 2009, dabei verbringen die Teilnehmer jeweils eine Woche in den Familien ihrer jeweiligen Austauschpartner.

Einen genauen Überblick, wie viele Schülergruppen aus Baden-Württemberg derzeit in Israel sind, hat das Kultusministerium nicht. Jugend- und Schülerbegegungen seien nicht meldepflichtig, erklärte eine Sprecherin. Man wisse von den Reisen lediglich dann, wenn bei den Regierungspräsidien Fördergelder für solche Reisen beantragt würden. Aktuell seien keine von den Regierungspräsidien geförderten Reisegruppen in Israel, sagte die Sprecherin. Von weiteren Reisen rät das Ministerium ab. »Gruppen, von denen die Regierungspräsidien wissen, dass sie in Kürze eine Reise geplant haben, wurden gebeten, die Durchführung abzusagen.«

Aus dem Innenministerium hieß es, man sei seit der Eskalation am Wochenende in Kontakt mit besorgten Bürgerinnen und Bürgern, die sich an das Ministerium gewandt hätten. »Alle Sachverhalte mit Bezug zu Baden-Württemberg unterstützt die Polizei Baden-Württemberg in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden bestmöglich«, teilte eine Sprecherin mit. Grundsätzlich sei aber das Auswärtige Amt für das Rückholen deutscher Staatsbürger aus Israel zuständig.

© dpa-infocom, dpa:231009-99-500019/3