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Dämmvorschriften im Wohnungsbau: Widerspruch aus den Ländern

Nach Bundesbauministerin Klara Geywitz stellt auch die Vorsitzende der Bauministerkonferenz, Nicole Razavi, schärfere Vorgaben zum Dämmen von Wohnhäusern in Frage. »Was Klara Geywitz jetzt ausspricht, ist seit langem meine Haltung«, erklärte die CDU-Politikerin, Ressortchefin in Baden-Württemberg, am Freitag. »Wir müssen es schaffen, Bezahlbarkeit und Klimaschutz beim Wohnungsbau zusammenzubringen.«

Nicole Razavi (CDU)
Nicole Razavi (CDU) spricht. Foto: Bernd Weißbrod
Nicole Razavi (CDU) spricht.
Foto: Bernd Weißbrod

SPD-Politikerin Geywitz hatte am Donnerstag gesagt, spätestens ab dem Effizienzstandard EH55 sei fraglich, ob Kosten und eingesparte Energie in einem sinnvollen Verhältnis stünden. EH55 bedeutet, dass ein Haus einen Bedarf von nur 55 Prozent der Energie eines Vergleichs-Neubaus hat. Die Ampel will laut Koalitionsvertrag ab 2025 für Neubauten den noch schärferen Standard EH40.

Razavi meinte: »Die Fixierung der Bundesregierung auf die Dämmung führt in eine Sackgasse. Sie treibt die ohnehin hohen Baukosten weiter nach oben und bringt dem Klimaschutz praktisch nichts.« Stattdessen solle man »die Treibhausgasemissionen eines Gebäudes über seine gesamte Lebenszeit in den Blick nehmen und auf Technologieoffenheit setzen«. Das sei die Haltung der gesamten Bauministerkonferenz, also der Bauminister der 16 Länder.

© dpa-infocom, dpa:230512-99-659962/2