Nach Ende des Cannstatter Wasens in Stuttgart zeigt sich bislang kein vergleichbarer Anstieg der Corona-Zahlen wie nach dem Oktoberfest in München. Auch mehrere Tage nach Ende des Volksfests am 9. Oktober lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Stuttgart am Donnerstag mit 428,9 weiter deutlich unter dem landesweiten Schnitt von zuletzt 790,4.
In und um München stiegen die Corona-Zahlen bereits während und nach dem Oktoberfest, das am 3. Oktober endete, stark an. In der Stadt betrug die Inzidenz am Mittwoch fast 1500. Das Gesundheitsreferat geht zudem davon aus, dass es in München eine hohe Dunkelziffer an tatsächlich infizierten Menschen gibt - vermutet wird, dass die Zahl mindestens drei Mal so hoch liegt wie die der offiziell gemeldeten Infizierten. Die Kliniken dort berichten von einer erheblichen Belastung durch neue Covid-Patienten.
Auch am Klinikum Stuttgart nimmt die Zahl der Covid-Patienten aktuell zu und die Krankheitsfälle beim Personal mehren sich, wie der medizinische Vorstand Jan Steffen Jürgensen sagte. Doch eine ähnliche Entwicklung verzeichnen derzeit auch viele andere Kliniken im Land.
Einer der Hauptgründe für den Anstieg der Corona-Zahlen ist derzeit nach Ansicht eines Sprechers der Stadt Stuttgart, dass sich die Menschen wieder mehr in Innenräumen aufhalten. Zwar spielten auch Großveranstaltungen wie das Cannstatter Volksfest eine gewisse Rolle. Wie groß diese sei, lasse sich ohne Nachverfolgung der Kontakte aber nicht zweifelsfrei feststellen.
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