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Corona lässt Einbrecher verzweifeln: Weniger Beutezüge

Der Winter war eigentlich immer die Hochsaison für Einbrecher. Früh wird es dunkel, spät erst wieder hell. Die Coronakrise macht den Dieben einen dicken Strich durch die Rechnung. Denn viele Mieter und Hausbesitzer sind wegen der Pandemie zu Hause - und passen auf.

Symbolbild »Einbrecher«
Foto: on Ditfurth/dpa
Foto: on Ditfurth/dpa

STUTTGART. Die Corona-Krise macht auch Einbrechern das Leben im Südwesten schwerer. Das Landeskriminalamt rechnet bei der Zahl der Wohnungseinbrüche mit dem niedrigsten Stand seit 1971. Nach vorläufigen Schätzungen der Behörde sind die Fälle 2020 um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Coronabedingte Einschränkungen hinderten Einbrecher an Beutezügen, da viele Menschen im Homeoffice arbeiteten und seltener ausgingen, sagte eine Sprecherin. »Das nimmt den Kriminellen die Gelegenheiten in eine «leere» Wohnung einzudringen.«

Mit Beginn der Pandemie seien die Zahlen von Mitte März bis Juni 2020 auf ein niedriges Niveau gesunken. »Von Juli bis September stiegen die Fallzahlen wieder leicht an, lagen aber immer noch deutlich unter denen der Vorjahre«, teilte die Sprecherin mit. Der sonst übliche Anstieg zur sogenannten dunklen Jahreszeit sei dieses Jahr ausgeblieben und finde wegen des Lockdowns auch nicht mehr statt. Auch Einbrüche in gewerblichen Gebäuden oder Autodiebstähle sind den vorläufigen Zahlen zufolge rückläufig, wie die Behörde mitteilte.

Mit der Kriminalstatistik im Frühjahr des kommenden Jahres will das Innenministerium einen genauen Überblick liefern. Nach Ansicht der Polizei im Südwesten hat die Corona-Pandemie jedoch Betrugsdelikte verstärkt. Täter nutzten die aktuelle Pandemielage für kriminelle Zwecke aus, teilte das Innenministerium mit. Mit sogenannten Enkeltricks spielten Kriminelle etwa eine Infektion mit dem Coronavirus vor, um Geld zu erhalten. (dpa)