Logo
Aktuell Land

CDU will mehr Einsatz von Biomasse und Tiefengeothermie

Die CDU-Landtagsfraktion dringt wegen der Energiekrise auf einen schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien für die Wärmeversorgung. In einem Papier, das die Fraktion am Donnerstag bei ihrer Klausur in Freudenstadt beschloss, fordert die Union einen stärkeren Fokus auf Biomasse und Tiefengeothermie. Darin heißt es unter anderem: »Der Einsatz von Biogas als Fernwärmelieferant oder als angereichertes, in Blockheizkraftwerken direkt nutzbares Gas, soll ausgebaut, gefördert und entbürokratisiert werden.« Es soll vor allem auch Kompost in Energie umgewandelt werden.

Die CDU dringt zudem darauf, dass verstärkt schnell wachsendes Holz angebaut werden soll, um das Angebot an Biomasse zu vergrößern. Die Union wendet sich in dem Zusammenhang dagegen, die Förderung von Pelletheizungen einzustellen. Zuletzt gab es Debatten auf Bundes- und EU-Ebene, ob die aus Holzresten gepressten Pellets tatsächlich als umweltfreundlich und klimaneutral einzustufen sind. Biomasse ist nach Darstellung der CDU der größte Lieferant von erneuerbaren Energien im Südwesten in geleisteten Kilowattstunden - das sei doppelt so viel wie bei der Windkraft.

Die CDU will außerdem die bisher ungenutzten Potenziale der Tiefengeothermie im Land ausschöpfen. »Neben dem geringen Flächenverbrauch ist das Energieangebot durch Geothermie unabhängig von Wetterlagen und steht ganzjährig zur Verfügung«, argumentiert die Union. Diese Technologie war wegen der Schäden durch Bohrungen im südbadischen Staufen bei Freiburg im Jahr 2007 in die Schlagzeilen geraten. Die Union will der Skepsis in der Bevölkerung entgegenwirken und fordert eine Prüfung, »ob das Land Ausfallbürgschaften für Bohrungen übernehmen kann, um Ängste abzubauen«.

© dpa-infocom, dpa:220915-99-772878/2