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Bundespolizei nimmt mutmaßlichen Schleuser fest

Die Bundespolizei hat bei einer Durchsuchung im hessischen Hanau (Main-Kinzig-Kreis) einen mutmaßlichen Schleuser festgenommen. Wie die Bundespolizeidirektion Stuttgart und die Staatsanwaltschaft Ravensburg am Freitag mitteilten, soll der 41-Jährige Schleusungen von Menschen aus der Türkei organisiert und gefälschte Dokumente beschafft haben. Den Angaben nach wurden am Donnerstag zudem die Wohnungen vier mutmaßlicher Helfer des Tatverdächtigen in Baden-Württemberg und Bayern durchsucht.

Handschellen
Ein Mann trägt Handschellen. Foto: Stefan Sauer/DPA
Ein Mann trägt Handschellen.
Foto: Stefan Sauer/DPA

Die insgesamt fünf Männer sollen zusammen Menschen in der Türkei angeworben, sie mit verschiedenen Autos nach Deutschland und von dort teilweise auch in andere Länder gebracht haben. Die Schleuserroute hätte unter anderem von Bosnien-Herzegowina über Kroatien, Slowenien, Italien, Österreich und die Schweiz nach Deutschland durchgeführt. Es bestehe der Verdacht, dass die Männer pro Person zwischen 5000 und 6500 Euro für eine Fahrt verlangt haben. Insgesamt hätten sie so rund 65.000 Euro kassiert. Die bislang ermittelten Schleusungen hätten zwischen Januar und Mai 2023 stattgefund, sagte ein Sprecher. Ein Ziel der Durchsuchungen sei jedoch gewesen, Beweismaterial für mögliche weitere Fälle zu finden.

Ein Haftrichter erließ am Donnerstag Untersuchungshaft gegen den 41-jährigen türkischen Staatsangehörigen wegen des dringenden Tatverdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern in mehreren Fällen sowie wegen Urkundenfälschung. Bei den weiteren Beschuldigten handele es sich um drei ebenfalls türkische Staatsangehörige im Alter von 54, 30 und 24 Jahren sowie um einen 30 Jahre alten Italiener. Sie sollen sich als Fahrer an den Schleusungen beteiligt oder Autos zur Verfügung gestellt haben.

Insgesamt rund 100 Einsatzkräfte der Bundespolizei seien an den Razzien beteiligt gewesen. Neben der Wohnung des 41-Jährigen in Hanau seien Objekte in den baden-württembergischen Gemeinden Sontheim an der Brenz (Kreis Heidenheim) und Aitrach (Kreis Ravensburg) sowie in Lauingen an der Donau (Kreis Dillingen) und Weitnau (Kreis Oberallgäu) in Bayern durchsucht worden. Dabei sind laut dem Sprecher vor allem Smartphones, Tablets und PCs sichergestellt worden. Die Beweismittel müssten nun ausgewertet werden und die Ermittlungen dauerten an.

Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft

© dpa-infocom, dpa:231124-99-64905/2