Laut Staatsanwaltschaft Freiburg hatten Lebensmittelkontrolleure einen deutlich erhöhten Gehalt an Ethylcarbamat in der Flüssigkeit festgestellt. Die Substanz gilt laut Fachleuten als wahrscheinlich krebserregend. Obwohl er darüber informiert worden sei, habe der 33-Jährige vergangenes Jahr 46 Liter der beanstandeten Spirituose an eine andere Person weiterverkauft, teilte ein Sprecher mit.
Vermischt mit Rohbränden sei sie über einen Zwischenhändler zum Verkauf an Endverbraucher gekommen. Ob jemand zu Schaden kam, konnte der Sprecher nicht sagen. Angeklagt hatte die Behörde den Mann wegen vorsätzlichen Inverkehrbringens von nicht sicheren Lebensmitteln.
Ethylcarbamat kann laut dem bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Steinobstbränden in größeren Mengen vorkommen. Unter Licht und in Verbindung mit Ethanol werde Blausäure im Steinobstdestillat zu Ethylcarbamat. »Dabei können Mengen dieser toxischen Substanz gebildet werden, die um ein Vielfaches (bis zu tausendfach) über den Mengen liegen, die in anderen fermentierten Lebensmitteln nachweisbar sind«, heißt es bei der Behörde.
Bundesinstitut für Risikobewertung über Ethylcarbamat in Steinobstbränden
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