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Breitbandausbau: Knapp 70 Prozent mit Gigabit-Anschluss

Je mehr man daddelt oder aus dem Netz herunterlädt, desto besser sollte die Internetverbindung sein. Der Ausbau schreitet in Baden-Württemberg voran. Doch manchen reicht das nicht aus.

Glasfaserausbau
Das Ende eines Bündels Glasfaserkabel ist auf einer Baustelle zu sehen. Foto: Matthias Rietschel
Das Ende eines Bündels Glasfaserkabel ist auf einer Baustelle zu sehen.
Foto: Matthias Rietschel

Knapp 70 Prozent der Haushalte in Baden-Württemberg verfügen inzwischen über einen Breitband-Anschluss mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 1000 Mbit pro Sekunde, also von einem Gigabit. Das gab das Innenministerium, das auch für Digitales zuständig ist, am Samstag bekannt. 2018 waren dies lediglich 6,2 Prozent der Haushalte, wie aus Daten des Bundes hervorgeht.

Laut Verbraucherzentrale ist diese Bandbreite aktuell vor allem für Firmen interessant. Allerdings sei der Bedarf in der Vergangenheit stetig gewachsen. »Während beispielsweise für ein Rentnerehepaar, das nur gelegentlich im Internet surft, eine Bandbreite von unter 100 Mbit/s im Download derzeit ausreicht, benötigen Eltern im Homeoffice und mit internetaffinen Kindern eine höhere Bandbreite zwischen 100-400 Mbit/s«, heißt es auf der Website der Verbraucherzentrale.

In Baden-Württemberg verfügen laut Ministerium 88,9 Prozent der Haushalte über einen Anschluss mit mindestens 100 Mbit/s. Bei den Anschlüssen mit mindestens 50 Mbit/s vermeldet es eine Steigerung von 20 Prozentpunkten im Vergleich zu 2016 auf nunmehr 92,77 Prozent.

Seit 2016 hat das Land den Angaben nach den Breitbandausbau durch die Kommunen mit 2,28 Milliarden Euro gefördert, weitere 2,78 Milliarden kamen vom Bund. Mit dem Geld wurden über 3400 Projekte gefördert.

Diese Zahlen veröffentlichte das Ministerium nach einem Besuch von Innenminister Thomas Strobl (CDU) in Sigmaringen. Dort hatte er am Freitag einen Förderbescheid in Höhe von über 37 Millionen Euro übergeben. »Die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet gehört zur Daseinsvorsorge, hier packen wir ganz konkret an, um schon heute die Weichen für die Zukunft zu stellen«, sagte er.

Hans-Ulrich Rülke, Vorsitzender der FDP im Landtag, kritisierte, die Versorgung mit mindestens 50 Mbit/s sei unter dem Bundesschnitt. »Das reicht nicht einmal für einen Elternteil im Homeoffice, während das Kind im Internet surft. Eine solche Infrastruktur wird Baden-Württembergs Wirtschafts- und Lebensstandort nicht gerecht.«

Wirklich zukunftsfähig sei das Internet zudem nur, wenn Down- und Upload in gleicher Geschwindigkeit möglich seien, erklärte Rülke. Das biete nur ein reiner Glasfaseranschluss bis ins Haus. In dieser Kategorie liege Baden-Württemberg mit nur 11 Prozent echter Glasfaseranschlüsse (FTTB) auf dem letzten Platz aller Flächenländer.

FAQ der Verbraucherzentrale

© dpa-infocom, dpa:230415-99-323737/3