HECHINGEN. Handys werden gezückt, Fotos geschossen: Das erste Motiv für viele Burgbesucher ist am Donnerstag nicht etwa das Original, sondern ein Nachbau der Burg Hohenzollern aus 8933 Noppensteinen. Nach rund eineinhalbjähriger Entwicklungszeit hat die Firma Bluebrixx ihr Burg-Modell der Öffentlichkeit vorgestellt – und wo wäre dafür ein geeigneterer Platz als zwischen den Mauern der Zollernburg?
Während viele, vor allem ausländische Burgbesucher eher zufällig über das ausgestellte Modell im Burghof stolperten, war der Besuch des Ehepaars Drehwitz aus Lenningen geplant: »Wir haben auf Youtube gesehen, dass das Set hier in den nächsten Tagen vorgestellt werden soll«, erklärt Hartmut Drehwitz. Daraufhin habe er einfach bei Bluebrixx angefragt, wann genau die Präsentation sein soll, um dabei sein zu können – und das Original mal wieder anzuschauen.
Hartmut Drehwitz und seine Ehefrau Angelika sind sowohl Burgen- als auch Noppensteinfans: »Es vergeht kein Tag, an dem er nicht irgendwelche Videos von Bluebrixx anschaut«, erklärt Angelika Drehwitz. Seit vor rund eineinhalb Jahren angekündigt wurde, dass die Firma ein Modell der Burg Hohenzollern entwickeln will, hatte das Ehepaar das Projekt verfolgt.
Kernzielgruppe sind keine Kinder mehr
Der Rentner ist in seiner mittlerweile dritten Noppenstein-Phase: »Ich habe bereits als Kind damit gespielt, dann später als ich selber Kinder hatte und mit den Enkeln bin ich wieder dazugekommen«, erklärt er. Mittlerweile sei er ein waschechter AFOB, also ein adult fan of bricks (dt: erwachsener Fan von Bausteinen).
Hauptsächlich an solche AFOBs wendet sich die Firma Bluebrixx mit ihren Modellen, die Bausätze sind eher weniger für die Kinderzimmer gedacht. Das gilt auch für das Modell der Burg Hohenzollern: »Das Set ist anspruchsvoll zu bauen, wer es geschafft hat, kann am Ende stolz auf sich sein«, erklärt Bluebrixx-Gründer Klaus Kiunke bei der Präsentation im Prinzengarten der Burg.
Umso erstaunlicher, dass es zwei damals Neunjährige waren, die das Burg-Hohenzollern-Projekt ins Rollen brachten: die Zwillinge Carl und Louis, die Söhne von Burgherr Georg Friedrich Prinz von Preußen.
Verkaufsstart steht unmittelbar bevor
Diese hatten zunächst die Burg Blaustein, einen Bluebrixx-Verkaufsschlager, aufgebaut. Aus einer Dankesmail des Burgherren an die Noppenstein-Firma, wurde eine Einladung auf die Zollernburg und die Idee, das Wahrzeichen des Landkreises aus Bausteinen nachzubauen.
Rund eineinhalb Jahre später – gewöhnlich dauert es von der Konzeption bis zum fertigen Produkt etwa zehn Monate - soll das Set nun Ende diesen oder Anfang nächsten Monats in den Verkauf gehen. (ZAK)