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Bischof Gohl fordert Woelki zu Konsequenzen auf

Der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, hat dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki den Rücktritt nahe gelegt. Gohl sagte der »Frankfurter Allgemeine Zeitung« (Freitag): »Es steht mir nicht zu, dem Kardinal etwas vorzuschreiben. Aber wenn man derartig Vertrauen verloren hat, sollte man die Konsequenzen ziehen, um weiteren Vertrauensverlust der Kirche zu verhindern.«

Evangelischer Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl
Ernst-Wilhelm Gohl, der neue evangelische Landesbischof für Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod
Ernst-Wilhelm Gohl, der neue evangelische Landesbischof für Württemberg.
Foto: Bernd Weißbrod

Kritiker werfen der katholischen Kirche immer wieder Fehler im Umgang mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen und Vertuschungsversuche vor. Woelki steht schon länger wegen des Umgangs mit Missbrauchsfällen in der Kritik. Die Vorwürfe der laufenden Ermittlungen wegen falscher Versicherung an Eides statt weist er zurück. Papst Franziskus verordnete dem Kölner im vergangenen Jahr bereits eine mehrmonatige Auszeit. Ein Rücktrittsgesuch Woelkis liegt beim Pontifex in Rom, das er jederzeit annehmen könnte.

Der Landesbischof von Württemberg sieht Auswirkungen der Fälle in der katholische Kirche auf die evangelischen Kirche. Gohl sagte der Zeitung weiter: »Wir werden ganz eindeutig in Mithaftung genommen. Die Austrittszahlen der evangelischen Kirche im Raum Köln sind signifikant höher als anderswo.« Das habe eindeutig mit den Zuständen im dortigen Erzbistum zu tun. »Ich wünsche mir, dass die katholische Kirche sich der Frage stellt, wie man mit Kardinal Woelki weiter verfährt. Hier wird das Vertrauen in beide Kirchen zerstört.«

© dpa-infocom, dpa:221223-99-00635/2