STUTTGART. Von dieser Woche an helfen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bei Corona-Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen in Baden-Württemberg. Der Einsatz der bis zu 900 Einsatzkräfte sei zunächst auf drei Wochen begrenzt, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag in Stuttgart mit. Danach sollen Freiwillige dies übernehmen, die von der Bundesagentur für Arbeit rekrutiert werden sollen. »Dieses Personal soll den Einrichtungen zur Verfügung stehen, bis sich durch die angelaufene Impfkampagne die Situation entspannt hat«, sagte Minister Manne Lucha (Grüne). Die Tests sollen Altenheime noch besser vor dem Coronavirus schützen. Die Testpflicht gilt alle für Pfleger, Besucher, Seelsorger, Handwerker und Physiotherapeuten.
Die grün-schwarze Regierung habe dem weiteren Einsatz der Bundeswehr im Südwesten bereits zugestimmt, hieß es. Bislang sind bereits etwa 885 Soldatinnen und Soldaten mit Amtshilfe im Kampf gegen Corona im Land beschäftigt. Der Großteil (675) hilft in 35 der 38 Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung, teilte ein Sprecher der Bundeswehr in Baden-Württemberg mit. Insgesamt hat die Bundeswehr damit den Einsatz von bis zu 3500 Soldaten im Land zugesagt. Bei den Corona-Tests sollen auch zwei Einheiten aus Bayern zum Einsatz kommen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte den Ländern die Hilfe der Armee angeboten.
Weit über die Hälfte der 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten hätten Anträge auf Amtshilfe bei der Abnahme von Corona-Schnelltests in Altenheimen gestellt, diese seien auch gebilligt worden, sagte der Sprecher der Bundeswehr. Es könnten aber noch Anträge dazukommen. Die Soldatinnen und Soldaten müssten nun noch geschult werden und seien dann teilweise Ende der Woche einsatzbereit. Bei den Corona-Tests wird ein Stäbchen tief in den Nasen-Rachen-Raum eingeführt. (dpa)