Knapp zwei Wochen nach dem Verschwinden einer 21-Jährigen in Eigeltingen (Landkreis Konstanz) kann die Polizei ein Gewaltverbrechen nicht mehr ausschließen. Ein Bekannter der Vermissten wurde festgenommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Der 42-Jährige sitzt laut einem Polizeisprecher wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts in Untersuchungshaft.
Indizien hatten den Angaben nach zu dem Mann als möglichen Verdächtigen geführt. Ob er sich seit der Festnahme am vergangenen Samstag zu einem möglichen Gewaltverbrechen geäußert hat, wollte der Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Die Ermittlungen seien nach im Gange.
Bei der Fahndung hatten die Beamten das Auto der Vermissten in Radolfzell am Bodensee auf einem Parkplatz gefunden. Eine Sonderkommission übernahm laut Polizei die Ermittlungen in dem Fall. Es seien seit dem Verschwinden am 19. Februar viele Hinweise eingegangen, die neue Ermittlungsansätze ergeben hätten. Die Vermisstenanzeige sei aus dem Familienkreis gekommen. Suchaktionen in zwei Waldstücken in der Nähe von Eigeltingen-Heudorf und in Radolfzell seien bisher ergebnislos geblieben. Die beiden Orte liegen rund 16 Kilometer auseinander.
Von Sonntag bis Mittwoch gab es der Polizei zufolge jeden Tag verschiedene Suchaktionen, bei denen auch Hunde eingesetzt wurden. 30 bis 60 Beamte seien jeweils im Einsatz gewesen, berichtete der Sprecher. Am Donnerstag konzentrierten sich die Polizisten auf einen Abschnitt am Bodenseeufer in Radolfzell. Doch auch diese Suche verlief ergebnislos, wie der Sprecher sagte. Am Freitag wollen die Beamten einen neuen Versuch starten.
Die Polizei sucht nach Zeugen, die die junge Frau gesehen haben oder allgemein Hinweise zu dem Verschwinden geben können und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.
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