Befristet angestellte Lehrer werden über die Sommerferien erneut arbeitslos sein, obwohl sie zum nächsten Schuljahr wieder gebraucht werden. Für die Weiterbezahlung über den Sommer seien gar keine Haushaltsmittel da, sagte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Man werde die befristeten Lehrkräfte nicht durchbezahlen.
Man werde aber bestimmten Lehrern, die schon lange an Schulen tätig seien, bei der Entfristung von Verträgen entgegenkommen. Die Zeiträume für eine Entfristung würden etwa im sonderpädagogischen Bereich verkürzt. Nach 30 Monaten im Schuldienst und bei sonstiger Eignung kann nach Angaben eines Ministeriumssprechers ein entsprechender Antrag gestellt werden. Im Einstellungsjahr 2020 betrug die Mindestdauer für eine Entfristung noch 48 Monate.
Teils hätten solche Lehrer über Jahre Kettenverträge, kritisierte Schopper. Es handle sich aber nur um eine kleine Gruppe Betroffener, 97 Prozent der Lehrer seien im Angestelltenverhältnis oder verbeamtet.
Die Opposition zeigte sich erbost und enttäuscht, dass die Regierung weiter an der Praxis festhält. Stefan Fulst-Blei, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sagte: »Das fehlende Handeln der Landesregierung fördert ganz klar die Abwanderung von Lehrkräften in andere Bundesländer, die funktionierende Regelungen zur Weiterbeschäftigung über den Sommer haben. Und das in Zeiten, in denen Lehrkräfte dringend gebraucht werden.« Statt um sie zu werben, verprelle die Landesregierung sie weiter. Es brauche endlich Angebote zur Weiterbildung und die Bereitstellung finanzieller Mittel. Baden-Württemberg werde zum »Auswanderungsland für Lehrkräfte«.
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