Mitte Dezember war Becker in England nach 231 Tagen hinter Gittern freigekommen. Der Tennisstar war Ende April 2022 in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen hatte. Grund für die vorzeitige Entlassung war eine Sonderregelung für ausländische Häftlinge. Einen Teil seiner Einnahmen muss Becker aber weiter an die Insolvenzverwalter abtreten.
Becker hatte von 2017 bis 2020 bereits als Head of Men's Tennis im Deutschen Tennis Bund (DTB) gearbeitet. Zuvor war er - nach dem Ende seiner aktiven Karriere als Spieler - unter anderem auch Trainer von Tennisspieler Novak Djokovic gewesen und hatte mit dem Serben zahlreiche Erfolge gefeiert.
Er sei ein zäher Typ, sagte Becker in einem auf Englisch geführten Gespräch mit dem Sportjournalisten Fraser Masefield mit Blick auf die vergangenen Jahre. »Ich bin ein Überlebender.« Er räumte ein, viele Fehler gemacht zu haben. Er habe aber in seinen schwierigen Jahren wahrscheinlich mehr gelernt als in seiner Zeit als Tennisspieler. »Du musst die Verantwortung dafür übernehmen. Du musst es akzeptieren«, bilanzierte der dreimalige Wimbledonsieger.
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