Den Unmut über die digitale Abgabepflicht bei der Grundsteuerreform, in deren Rahmen bundesweit 35 Millionen und in Baden-Württemberg 5,6 Millionen Grundstücke neu bewertet werden, hält Bayaz für verständlich. »Ich kann die Kritik an manchen Stellen gut nachvollziehen«, betonte er. Elster sei eine bundesweite Software, die für Millionen Steuerbürger passen müsse.
Damit es bei der 2025 in Kraft tretenden Reform nicht zu extremen Belastungen kommt, sieht der Finanzminister die Städte und Gemeinden in der Pflicht. »Die Kommunen stehen in der Verantwortung, mit der Gestaltung ihrer Hebesätze sicher zu stellen, dass Wohnen im Durchschnitt nicht teurer wird und damit das Versprechen der Aufkommensneutralität eingelöst wird«, sagte Bayaz den Blättern.
Eine bürgerfreundliche Weiterentwicklung der Steuersoftware hält der Grünen-Politiker nicht nur wegen der wachsenden Personalnot in der öffentlichen Verwaltung für zwingend, sondern auch im Sinne demokratischer Legitimation. »Wir leben in einer Zeit, in der das Vertrauen einiger in öffentliche Institutionen schwindet. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass der Staat wichtige Dinge nicht mehr hinbekommt.«
© dpa-infocom, dpa:221229-99-47318/2