Wegen der anhaltenden Trockenheit drohen den baden-württembergischen Bauern nach Einschätzung ihres Verbandspräsidenten zum Teil dramatische Ernteausfälle. Betroffen sei vor allem der Norden des Landes, sagte Landesbauernpräsident Joachim Rukwied und warnte: »Wenn zeitnah keine ergiebigen Niederschläge kommen, rechnen wir hier bei fast allen Kulturen mit erheblichen Ernteeinbußen von bis zu 50 Prozent«. Die fehlenden Niederschläge hätten in fast allen Getreidekulturen und bei Raps zu Ausfällen geführt. Große Sorgen bereiteten die späten Kulturen wie Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln und Soja, sagte Rukwied. Sein Verband will sich heute zur Lage äußern und über Ernte und Erträge informieren.
»Die Herbstkulturen leiden massiv unter Wassermangel und Hitzestress«, sagte Rukwied weiter. Grünland und Mais seien zum Teil vertrocknet. Einige Tierhalter fütterten schon Winterfutter zu, da sie kein Grünfutter mehr schneiden könnten. Bereits vor wenigen Tagen hatte der Landes- und Bundesbauernpräsident gesagt, die Landwirtschaft richte sich zwar mit wasser- und bodenschonenden Verfahren auf trockenere und heißere Sommer ein. »Aber letztendlich ist eben zu befürchten, dass durch die Klimaveränderung wir zukünftig nicht mehr das Ertragsniveau der 90er Jahre beispielsweise erreichen können.«
Die Liste der Probleme geht derzeit noch weit über das Wetter hinaus: Auch die gestiegenen Energiepreise, beispielsweise für Diesel, machen Landwirten in Baden-Württemberg enorme Sorgen. Für Dünge- und Pflanzenschutzmittel müssen sie in diesem Jahr zudem zum Teil das Vierfache bezahlen, das Futter wird teurer und die Lieferengpässe bei Ersatzteilen oder Maschinen machen sich ebenfalls bemerkbar.
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