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Badische Landessynode: Sich zu Friedensfragen positionieren

Mit Frieden beschäftigt sich die badische Landessynode seit Jahren - da kam das Thema wohl vielen nicht so dringlich vor wie dieser Tage. Angesichts der Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine bekommt es neue Brisanz - und die soll in einer neuen Erklärung münden.

Die Herbsttagung des Kirchenparlaments der badischen Landeskirche steht im Zeichen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Bis Donnerstag will die Landessynode in Bad Herrenalb (Landkreis Calw) ein neues Positionspapier zum Thema Friedensethik verabschieden. Ferner stehen Themen wie neue Gemeindeformen und Klimaschutz auf dem Programm. Alle Plenumssitzungen sind öffentlich und werden im Internet unter www.ekiba.de/landessynode/herbsttagung2022 live übertragen.

»Das Thema Frieden hat in den Beratungen der badischen Landessynode schon lange eine wichtige Rolle eingenommen«, erläuterte Synodalpräsident Axel Wermke im Vorfeld. Im Jahr 2013 hatte die Synode einen friedensethischen Beschluss erarbeitet, der den Angaben zufolge in der Diskussion vieler anderer Landeskirchen aufgegriffen wurde und nun erneuert werden soll. An der Evangelischen Hochschule in Freiburg wurde ein Friedensinstitut eingerichtet, das sich mit Formen der Friedensarbeit und Einflussmöglichkeiten auf Politik und kirchliches Handeln beschäftigt. »Aufgrund des Krieges in der Ukraine und mehrerer, auch kritischer Anfragen an das Friedenspapier nimmt die Synode die Thematik nun wieder auf«, sagte Wermke weiter.

Außerdem beschäftigt sich die Synode mit einem Gesetz zu neuen Gemeindeformen. Es soll unter anderem ermöglichen, dass Mitglieder anderer Kirchen oder Menschen, die keine Kirchenmitglieder sind, in den Gemeinden mitarbeiten und Aufgaben anders verteilt werden. »Zugleich erlauben diese neuen Gemeindeformen auch Gemeinden anderer Sprache und Herkunft, sich unter dem Dach der Landeskirche anzusiedeln«, erklärte die evangelische Landeskirche in Baden vorab.

Dieser gehörten zum Stichtag Silvester 2021 rund 1,06 Millionen Menschen an - knapp 30 650 weniger als ein Jahr zuvor. Die stetigen Verluste sind ein Grund, warum nach neuen Formen und Wegen der kirchlichen Arbeit gesucht wird. Seit dem Frühjahr ist Heike Springhart (47) als erste Frau im Amt der Landesbischöfin von Baden.

Infos über die Tagung

Mitteilung zur Tagung

© dpa-infocom, dpa:221023-99-229100/2