Baden-Württemberg nimmt bei solarthermisch unterstützten Wärmenetzen den Spitzenplatz ein. 19 von insgesamt 58 Wärmenetzen mit entsprechenden Großanlagen, die Sonnenenergie in Wärme umwandeln, stehen im Land, wie die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) in Karlsruhe unter Berufung das Forschungsinstitutes Solites mitteilte. Die Kollektorfläche sei insgesamt über 60.000 Quadratmeter groß und habe eine maximale Leistung von insgesamt 42 Megawatt. Solche Anlagen stehen der Mitteilung zufolge unter anderem in Stuttgart, Ulm oder Friedrichshafen. Der Prognose zufolge könnte sich mit den in Bau und Planung befindlichen Anlagen die installierte Leistung im Land bis Ende kommenden Jahres verdoppeln.
Solarthermie ist ein Baustein der Wärmewende, also die Umstellung auf klimaneutrales Heizen. Erste Anlagen wurden in Baden-Württemberg bereits Anfang der 2000-er Jahre in Betrieb genommen. Die jüngste Zunahme geht nach Angaben der Fachleute auf die kommunale Wärmeplanung zurück. In Baden-Württemberg mussten alle großen Kreisstädte und die Stadtkreise laut Klimaschutzgesetz bis Ende 2023 einen kommunalen Wärmeplan vorlegen. Alle Kommunen mit mehr als 10 000 Einwohnern müssen die Wärmepläne laut Heizungsgesetz auf Bundesebene bis spätestens 2028 ausarbeiten.
Energieministerin Thekla Walker (Grüne) sagte, die Umstellung der Wärmenetze von fossiler auf erneuerbare Quellen sei zentral für die Energiewende. Solarthermie habe darin bereits heute einen festen Platz. »Den bereits vorliegenden kommunalen Wärmeplänen entnehme ich, dass die Bedeutung der Technik weiter wachsen wird.«
Nach Angaben der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg waren im Mai bundesweit 58 große Solarthermieanlagen mit gut 163.000 Quadratmetern Kollektorfläche an Wärmenetze angeschlossen. Die installierte Leistung habe 114 Megawatt betragen.
Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg
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