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Baden-Württemberg begrüßt das Jahr 2023 laut und friedlich

Nach zwei Jahreswechseln mit Corona-Einschränkungen feiern die Menschen im Südwesten wieder zahlreich auf öffentlichen Plätzen ins neue Jahr. Mehr als 15 000 sind es auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Verletzte und Brände bleiben nicht aus - dicke Luft gibt es ebenso.

Silvester in Stuttgart
Besucher genießen auf dem Schlossplatz die Silvesterfeier mit Musik- und Unterhaltungsprogramm. Foto: Christoph Schmidt
Besucher genießen auf dem Schlossplatz die Silvesterfeier mit Musik- und Unterhaltungsprogramm.
Foto: Christoph Schmidt

Mit lautstarkem Feuerwerk und zahlreichen Feiern auf öffentlichen Plätzen haben die Menschen im Südwesten das neue Jahr begrüßt. Zehntausende kamen nach zwei Jahreswechseln unter Corona-Einschränkungen wieder in den Städten im Südwesten zusammen. Mehr als 15.000 Menschen feierten und tanzten auf dem Stuttgarter Schlossplatz - auch ohne die in der Innenstadt verbotenen Feuerwerkskörper. Auch in Mannheim, Heidelberg und Schwetzingen feierten auf Plätzen etwa jeweils mehr als 1000 Menschen den Jahreswechsel.

Das Wetter zeigte sich dabei ungewöhnlich mild und sorgte laut vorläufigen Daten des Deutschen Wetterdienstes für das wärmste Silvester im Südwesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr brachte die Silvesternacht viel Arbeit. Die Helfer hatten sich vielerorts auf ein wieder größeres Einsatzaufkommen als in den beiden vorigen Jahren vorbereitet. Kliniken mussten teils schwere Brandverletzungen durch leichtfertigen Umgang mit Feuerwerkskörpern behandeln. Innenminister Thomas Strobl bezeichnete den Jahreswechsel aus Sicht der Polizei als ein normales Silvester. Der CDU-Politiker dankte ausdrücklich den landesweit verstärkten Einsatzkräften.

Besonders gefordert war etwa die Feuerwehr in Stuttgart. Sie rückte zu mehr als 120 Einsätzen aus, davon rund 70 wegen Bränden. Auch die Feuerwehren etwa in Karlsruhe, Pforzheim und Offenburg waren mit Dutzenden Einsätzen beschäftigt, wie Sprecher am Sonntag mitteilten.

Wegen eines selbstentzündeten Feuerwerkskörpers wurde ein 39-Jähriger in Hohberg (Ortenaukreis) schwer verletzt in eine Spezialklinik gebracht. Der Böller traf seine rechte Gesichtshälfte. Zwei Sanitäter wurden zudem bei einem Frontalzusammenstoß eines Rettungswagens mit einem Auto bei Unlingen (Kreis Biberach) schwer verletzt. Die 45 Jahre alte Fahrerin und der 21 Jahre alte Beifahrer des Rettungswagens mussten aus dem total zerstörten Fahrzeug herausgeschnitten werden. Der alkoholisierte Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeugs war in einer Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn geraten und wurde leicht verletzt.

Wegen eines Balkonbrandes im zwölften Stock mussten 120 Bewohner vorübergehend ein Hochhaus in Sindelfingen verlassen. Die mit starken Kräften angerückte Feuerwehr hatte den Brand am Neujahrsmorgen schnell wieder gelöscht, so dass die Menschen aus einer Sammelstelle zurück in ihre Wohnungen konnten. Verletzt wurde niemand. Brandursache war wohl eine Silvesterrakete.

Auch anderswo entzündeten Raketen Dachstühle, Schuppen oder Balkonmöbel. In Hohberg-Hofweier (Ortenaukreis) geriet ein Holzstapel unter einem Balkon in Brand. Zwei Wohnungen des Hauses sind unbewohnbar, es entstand ein Schaden von 150.000 Euro.

Das Stuttgarter Klinikum behandelte in der Silvesternacht drei Patienten mit schweren Verletzungen insbesondere im Gesichtsbereich. »Bei zwei Patienten war das Augenlicht bedroht. Sie hatten sich über Feuerwerksbatterien gebeugt und hineingeschaut, als diese explodierten«, sagte der geschäftsführende Oberarzt der Notaufnahme, Alexander Krohn, am Sonntag. Mehrere Patienten wurden auch von in die Menge abgefeuerten Feuerwerkskörpern verletzt. »Es war eine herausfordernde Nacht«, sagte Krohn und berichtete auch von »zunehmend gewaltbereiten Patienten«. Vergleichsweise ruhig blieb es in der Uniklinik Freiburg und dem städtischen Klinikum Karlsruhe.

Wegen des Silvesterfeuerwerks stieg zudem die Feinstaubbelastung an vielen Orten um Mitternacht zeitweise deutlich an, wie aus Daten der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) hervorging.

DWD-Wetterbericht

PM der Stadt aus dem November zur Feier

Feinstaub-Daten der LUBW

© dpa-infocom, dpa:230101-99-68629/5