Logo
Aktuell Land

Ausstellung zeigt, wo Nazi-Terror begann

»Labore der Gewalt« oder »Probebühne des Dritten Reichs«: So nennen Experten die frühen Konzentrationslager der Nationalsozialisten, die eine Ausstellung nun in den Fokus rückt. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) eröffnete am Dienstag die Gemeinschafts-Schau »Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus« im Ulmer Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg.

KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg
Ein Metallzaun umgibt das Fort Oberer Kuhberg. Foto: Stefan Puchner
Ein Metallzaun umgibt das Fort Oberer Kuhberg.
Foto: Stefan Puchner

Diese ersten Lager ebneten den Weg in die Massenvernichtung, trotzdem seien sie unterrepräsentiert in der öffentlichen Wahrnehmung, sagen die Kuratoren der Ausstellung. Dahinter stehen 17 Gedenkstätten und Lernorte in ganz Deutschland. Beteiligt sind große Einrichtungen wie die in Dachau oder die Berliner »Topographie des Terrors«, aber auch kleinere wie die Gedenkstätte in Ahrensbök in Schleswig-Holstein.

Anhand von Biografien von Häftlingen und Wachpersonal zeigt das Projekt das System der frühen Konzentrationslager. »Man wollte damit auch testen, was sich die Bevölkerung gefallen lässt«, erklärte Dr. Ingaburgh Klatt von der Gedenkstätte Ahrensbök. »Und die Bevölkerung sträubte sich keineswegs.«

Kulturstaatsministerin und Schirmherrin Claudia Roth schlug bei der Eröffnung den Bogen zur Gegenwart: Es gebe heute wieder Demokratiefeinde und auch Abgeordnete, die einen Schlussstrich ziehen wollten, »wo es keinen Schlussstrich geben darf«, sagte die gebürtige Ulmerin. Die Ausstellung sei ein »beispielgebendes Projekt für die dezentrale Erinnerungskultur und die Vielfalt unserer Gedenkstätten.«

Website des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg

© dpa-infocom, dpa:230228-99-776027/2