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Ausbau von Rheintalbahn: Naturschutzverbände haben Bedenken

Beim geplanten Ausbau der Güterbahnstrecke im Rheintal haben Umweltschützer im Südwesten schwerwiegende Bedenken geltend gemacht. Da die Autobahn A5 Karlsruhe - Basel in weiten Teilen parallel zu der Bahnstrecke verlaufe, entstehe ein für Wildtiere und bestimmte Fledermausarten unüberwindbares Hindernis. Das erklärte der Vorsitzende des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg (LNV), Gerhard Bronner, am Dienstag in Stuttgart.

Rheintalbahn
Rheintalbahn. Foto: Uli Deck
Rheintalbahn.
Foto: Uli Deck

Der LNV, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund (Nabu) baten nach eigenen Angaben das Eisenbahn-Bundesamt, die Planungen für die Streckenabschnitte zwischen Offenburg (Ortenaukreis) bis südlich von Freiburg nicht zu genehmigen. Die geplanten Unter- und Überführungen für Tiere seien unzureichend.

Eine Sprecherin der Deutschen Bahn teilte auf Anfrage mit, der Umweltschutz sei für das Verkehrsunternehmen ein sehr wichtiges Thema - »entsprechend haben wir bei unseren Projekten die Belange auch immer im Blick«. Die Bahn könne aber nicht zu konkreten Fragen aus den sogenannten Planfeststellungsunterlagen Stellung nehmen, da es um laufende Verfahren gehe. Die Unterlagen werden demnach beim Regierungspräsidium Freiburg geprüft. Das Eisenbahn-Bundesamt sei als Genehmigungsbehörde verantwortlich, so die Bahn.

Die Rheintalbahn ist eine Hauptverbindung zwischen den Nordseehäfen und Italien. Am 12. August 2017 hatte es beim Bau der Unterquerung der bestehenden Rheintalbahn bei Rastatt eine Havarie im Tunnel gegeben. Die Gleise darüber sackten ab, der Verkehr stand wochenlang still. Um den Schaden zu begrenzen, pumpten Arbeiter große Mengen Beton auf 160 Metern Länge in die Röhre, in der noch die Tunnelbohrmaschine steckte.

© dpa-infocom, dpa:220809-99-327650/3